Donnerstag, 18. Juni 2015

plötzlich ist da mehr...

Plötzlich ist da mehr als nur die gemeinsame Liebe zu unseren Hunden. Wie oft haben wir uns die letzten 2,5 Wochen beim Gassi gehen gesehen? Meistens haben wir uns nur vom weiten zu gewunken um einen guten Morgen uns zu wünschen... oder ein Hallo zu gerufen. Doch heute war alles irgendwie anders. Cora ihre Angst vor deiner Dana war so gut wie weg. Wir konnten heute zum ersten mal zusammen Gassi gehen. Tja und das jetzt wo wir bald wieder abreisen werden.
Plötzlich waren wir uns nicht mehr fremd... uns verbindet mehr als nur die Liebe zu unseren Hunden wie sich heraus stellte. Du und ich tragen das selbe traurige Schicksal. Plötzlich warst du da... entlich jemand der mich versteht. Jemand der weiß wie es mir geht und wie ich fühle. Ich habe mich verstanden gefühlt und vorallem hast du keine Sprüche die mich trösten sollen aber ehr verletzten los gelassen.
Als wir da standen und beide die Tränen in den Augen hatten war es ein komische Gefühl. Eine für mich völlig fremde Frau zeigt ihre Gefühle und ich durfte meine zeigen. Wir zeigten uns wie leid es jeder für die andere tut. Es tut mir unheimlich leid, dass dein Sohn in der 16.SSW zu den Sternen reisen musste. Ich hoffe die beiden Jungs haben sich da wo sie sind. Vielleicht passt dein großer auf meinen kleinen Lucas auf.
Deine herzliche und mitfühlende Umarmung tat gut. Ob es Schicksal war, dass wir genau heute miteinander geredet haben? Ob dein Sohn wollte, dass du mich tröstest um mir zu zeigen, dass es irgendwann weitergeht? Denn schließlich hast du jetzt 3 wundervolle Söhne.

Irgendwie muss ich heute auch die ganze Zeit dran denken was eine andere Sternenmama von ihr lebenden Tochter zu hören bekommen hat. Sie erzählte:
"Mama als ich da oben auf der Wolke saß habe ich dich und Papa gesehen!" "Da wollte ich zu euch!" "Alle Kinder leben auf den Wolken und suchen sich ihre Eltern selbst aus!" "Gefallen dir Eltern gehst du hin." "Kinder die dann sterben Mama die gehen wieder zurück auf die Wolken um sich neue Eltern zu suchen!" 
Ob es wirklich so ist? Suchen uns die Kinder aus? Irgendwie niedlich wie die Kleine das gesagt hat. Ich hoffe, dass wir in Zukunft nochmal von einem Kinder ausgesucht werden....

Liebe Wolkenkinder!

Wenn es euch wirklich gibt passt gut auf unseren Lucas auf. Sagt ihm wie sehr wir ihn lieben und vermissen... sagt ihm, dass wir uns freuen würden wenn er bzw. seine Seele sich wieder für uns entscheiden würde. Sagt ihm, dass ich seinen Wilbur jede Nacht ganz fest im Arm halte... und ich ihn ihm gerne zurück geben würde.
Wir warten auf dich du kleines Wolkenkind!


Lucas! Mama und Papa denken jeden Tag an dich! Wir werden wenn wir wieder Zuhause sind dir umgehend wieder ein neues Blümchen bringen und einen Ballon mit 1000 Küsse in den Himmel schicken. Ich hoffe die kleinen Röschen unter denen du schläfst haben endlich begonnen zu blühen?!

Mittwoch, 17. Juni 2015

Alle wissen es besser... auf der Suche nach Hoffnung, Mut, Glück und Glaube

In den letzten Tagen gab es immer wieder die selben Diskusionen.
- "Melle du musst los lassen!" "Nur wenn du los lässt, kann sich ein neues Wunder auf dem Weg machen!"
- "Such dir Hilfe!"
- "Fahr zu Kur!"
Und dann immer wieder "Tu dies nicht... tu das nicht!" "Du quälst dich selbst!" "Ich an deiner Stelle..." Auch ja?! Was an meiner Stelle? Was würdet ihr die mit sowas um die Ecke kommen an meiner Stelle tun??? Ausser mir selbst weiß doch keiner wie es ist sein Kind zu verlieren und es zu Grabe tragen zu müssen. Keiner von euch weiß wie es sich anfühlt wenn das Mutterherz zerbricht.
Bei Facebook in der Sternkindergruppe hat letzten eine Mama gepostet " Das Leben geht weiter... nur wie? Man lebt nicht mehr sondern überlebt jeden einzelnen Tag nur noch!" Sie trifft den Nagel auf dem Kopf. Zum jetzigen Zeitpunkt überlebe ich auch nur noch. Irgendwie den Tag überstehen... froh wenn der Tag rum ist und die Nacht beginnt. Mit der Hoffnung zu schlafen. Denn wenn man schläft denkt man es würde leichter werden die Stunden zu überstehen.
Ich kann es ehrlich nicht mehr hören. Warum lässt man mich nicht einfach das tun was mir gut tun??? Für mich ist es wichtig ein Bild von unserem Lucas im Wohnzimmer an der Wand zu haben. Es hängt mittig zwischen dem Bild von Herrn Melle mit mir und unser Cora. Wir sind doch trotzdem Mama und Papa.. und wir sind trotzdem stolz auf unseren Sohn!!! Für uns ist Lucas auch weiterhin ein Teil von uns. Nur weil er nicht an unser Seite ist heißt es doch nicht das wir ihn nicht zeigen dürfen. Für mich wäre es ganz schlimm ihn zu "verstecken". Darf man wirklich nur lebende Kinder zeigen? Was ist denn so schlimm daran ein todes Kind zu zeigen? Lucas sieht nicht schlimm aus. Er ist so hübsch und perfekt... auf dem Bild sieht er wirklich nur schlafend aus.
Vor einiger Zeit war Patenkind und Mama bei uns. Man sah unserem Patenkind an wie er am grübeln war wer das Baby an unser Wand sei... irgendwann kam es zur Sprache. Wir erklärten ihm es sei unser Baby was bei seinem Opa "Wurst".... natürlich Horst sei. Opa Horst würde jetzt auf Lucas aufpassen. Damit gab er sich auch zufrieden. Als er dann mit mir oben in unserem Schlafzimmer war sagte er ganz niedlich "Melle Baby nicht Bauch!?" meine Antwort darauf war "Nein Onkel A. und Melles Baby ist im Himmel!" "Du weißt doch Opa Horst passt jetzt auf ihn auf." Kinder gehen irgendwie unbedarfter an sowas ran. Sie haben keine Abneigung und überlegen auch nicht lange. Erwachsene sollten sich von den Kindern eine Scheibe von abschneiden. Es würde uns als Betroffene leichter machen. Oder wenn sie sich doch wenigstens die schlauen und gut gemeinten Ratschläge sparen würden. Damit wird uns Null geholfen. Im Gegenteil! Es belastet uns. Es gibt einem das Gefühl alle reden auf einen ein.. alle wissen alles besser... man nimmt uns die Möglichkeit zu trauern bzw. man spricht es uns ab. Auch wenn es sicherlich so nicht gemeint ist.
Ich merke immer mehr wie ich Mauern um mich herum aufbaue. Ich habe mich noch mehr zurück gezogen, weil es mich belastet wenn man mir rein redet was ich tun, denken und fühlen soll.
Letzte Woche waren Herr Melle und ich einen Tag mal an der Nordsee. Herr Melle hatte frei und wir haben den Tag genutzt. Irgendwie war es gut raus zu kommen. Eine ganze Weile habe ich mal an nix gedacht... außer daran, dass weder ich noch Cora einen Sonnenbrand oder Sonnenstich bekommen. Erst als um uns herum immer mehr Schwangere und Kinder auftauchten kam das beklemmende Gefühl... die Frage wie groß mein Bauch jetzt doch wäre... wir sicherlich diesen Ausflug nicht so gemacht hätten wie wir ihn gemacht haben.
Einmal flossen ganz kurz die Tränen. Ich fühlte mich an der Nordsee Lucas so nah... irgendwie war ich mit ihm wieder verbunden durch die Nordsee. Der letzte Ausflug den wir als werdende Familie gemacht hatten war an der Nordsee.
Trotz allem war es ein schöner Tag. Vorallem weil Cora sehr über sich hinaus gewachsen ist. Sie ist zum ersten mal durch das Watt gelaufen. Der Ekelfaktor war zwar Anfangs recht groß.. doch sie hat sich dran gewöhnt. Genauso hat sie zum aller ersten mal Meerwasser unter ihren Pfödchen gespührt.Unser wasserscheuer Hund war sich abgekühlt.





Als wir dann am Abend wieder zurück auf dem Weg zu unser Unterkunft waren kam von Herr Melle auf einmal " Eigentlich müssten wir hier anhalten!" Ich habe echt nur Bahnhof verstanden. Plötzlich ging er in die Eisen... rieß das Lenkrad rum und wendete. Dann sah ich es auch was er meinte. Ganz viele Störche für den Garten. Wir haben uns dann unseren eigenen Storch gekauft. Wir hoffen er bringt uns in der Zukunft etwas mehr Glück als seine Kollegen. Wenn wir wieder Zuhause sind müssen wir nur noch schauen wo der Storch ein schönes Plätzchen findet.



Montag, 15. Juni 2015

Nach Zuspruch... Du bist schuld! 13 Wochen ohne dich! :-(

Seit 13 Wochen ist unser Lucas nicht mehr unter uns. Seit 13 Wochen kämpfen wir um im Alltag zurecht zu kommen. 13 schwere Wochen liegen hinter uns. Die Wut ist unheimlich groß.
Seit Wochen gebe ich genau einer Person Schuld am Tod unseres Sohnes. Nicht mehr mir! Nein das habe ich abgelegt. Ich habe Lucas so gut ich konnte beschützt. Und auch nicht Herr Melle trägt Schuld! Seit Wochen habe ich versucht Worte zu finden um es aus zu drücken wie ich denke und fühle. Habe ich es angesprochen ausserhalb vom Web gingen die Meinung dies bezüglich auseinander. Viele haben gesagt, dass sie genauso fühlen würden an meiner Stelle... andere meinten, dass ich so nicht denken darf.

Da ich weiß, dass du heimlich mitließt obwohl du ja angeblich nichts mehr von uns wissen möchtest... du uns überall gesperrt hast sage ich es dir hier rüber. Ich gebe DIR die Schuld daran.
-Du wusstest, dass ich als Risikoschwangere eingestuft war.
-Du wusstest, dass ich mich nicht aufregen darf.
-Du wusstest, dass ich mich schonen sollte.
Aber was machst du?! Du setzt Leute auf mich an die mir sagen, dass Lucas nicht mein Sohn sei. Du solltest dich schämen! Mag sein, dass er nicht meine Gene hatte... denoch ist es mein Sohn! Wäre er nicht mein Sohn würde ich nicht so leiden... dann würde ich ihn nicht vermissen. Du bist Schuld da ich mich wegen Nachrichten aufgeregt habe die ich von Leuten bekommen habe, die von deiner Seite kamen. Mein Herzschlag war daraufhin sehr heftig! Ich merkte ihn im Hals und danach begannen wie wir jetzt wissen die Wehen... und kurz darauf kam der Blasensprung.
Du musst damit leben, dass ich dir die Schuld am Tod meines Sohnes gegebe.
Du musst damit leben, dass du unser Zuhause nicht mehr betreten wirst.
Du musst damit leben, dass du nicht mehr zu uns gehörst.
DU bist KEIN Teil mehr in unserem Leben.
Mag sein, dass du dies jetzt als ungerecht und gemein empfindest... aber das ist mir egal. Mein Mutterherz fühlt so! 
Du solltest dir Gedanken machen warum dich sogenannte Freunde oft kurzfristig hängen lassen... genauso solltest du dir Gedanken machen warum ich die Einzigste zum Schluß war die dich zu gewissen Dingen noch eingeladen hat. Deine besserwisserische Art... deine Ignoranz vor ander Leuts Gegenständen und das du so Besitzergreifend bist ist ein großer Grund. Du fährst deinem Umfeld sehr gerne über den Mund und gibst das Gefühl nur du würdest die Welt verstehen und kennen.
Kehr du erst einmal vor deiner eigenen Haustür bevor du es vor unser Tür machst.... gut ne eigene Haustür kannst du dir ja noch nicht mal leisten. Die haben die letzten Jahr die netten Steuerzahler wie Herr Melle bezahlt.
So! Ich hoffe, dass mir das "Abrechnen" mit dir etwas hilft wieder auf die Beine zu kommen. Denn unausgesprochene Dinge belasten noch zusätzlich.
Wenn du das ließt kannst du ja gleich wieder zu den Leuten gehen die mich verbal angegangen sind und dich ausheulen wie gemein ich doch bin... dich keiner versteht... du dich ausgegrenzt fühlst. Jetzt hast du definitiv mal ein Grund dies zu denken. 

Achja bevor ich es vergesse! Weihnachten wirst du dieses Jahr definitiv nicht an unserem Tisch sitzen... geschweige im Restaurant neben mir. Sollte das Verlangen von jemand anderen aus der Familie nach dir kommen, müsst ihr nach einer anderen Lösung finden.
Ein Mensch der über ein verstorbenes Kind  so spricht wie du hat es nicht anders verdient. 

Da du nicht weißt was unerfüllter Kinderwunsch und Tod vom geliebten Wunschkind bedeutet kannst du nicht mitreden und urteilen... tust es aber trotzdem. Deshalb wünsche ich dir unsere Schuhe damit du diesen Weg gehen kannst.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Am Dienstag hatte ich einen Post geschrieben der die Überschrift bekam "Du bist schuld! 11 Wochen ohne dich! :-(".... Er begann mit den Worten:
Seit 11 Wochen ist unser Lucas nicht mehr unter uns. Seit 11 Wochen kämpfen wir um im Alltag zurecht zu kommen. 11 schwere Wochen liegen hinter uns. Die Wut ist unheimlich groß.
Seit Wochen gebe ich genau einer Person Schuld am Tod unseres Sohnes. Veröffentlich habe ich den Post nicht... warum?!?! Ich weiß es ganz ehrlich nicht. Vielleicht etwas Selbstschutz da ich meine ganze Wut gegen eine Person ausgesprochen habe. Meinen ganzen Hass in Worte gepackt habe. Ich einfach mal wieder ehrlich war... für manche (wie für diese Nele) zu ehrlich wahrscheinlich gewesen wäre.
Aber meine Gefühle mussten raus. Sie haben mich innerlich zerfressen. Die Gedanken drehten sich nur um diese eine Person der ich mal sagen wollte wie ich über sie denke.
Klar würde ich es gut finden wenn sie diesen Post zu lesen bekommen würde... klar wäre mir recht wenn sie zu spüren bekommt wie ich ihr gegenüber empfinde.. und ja der Person sollte klar werden, dass sie nach allem nix mehr mit unser kleinen Familie verbindet.. und vorallem, dass ich genau sie meine. Ein weiteres Zitat aus dem Post von Dienstag was erklärt warum ich es nicht persönlich ausrichte/ausfechte: "Da ich weiß, dass du heimlich mitließt obwohl du ja angeblich nichts mehr von uns wissen möchtest... du uns überall gesperrt hast sage ich es dir hier rüber."
Für mich war das Schreiben von dem unveröffentlichen Post wie ein kleiner Befreiungsschlag.
Ich habe keine Lust mehr auf die nette kleine Melle die für alle da ist... die hilft zu vermittelt um hinterher mit Steinen bewurfen zu werden. Wer mit Ehrlichkeit und Direktheit nicht klar kommt ist falsch bei mir. Dieses verlogene "Ich muss nett sein weil,...!" brauche ich nicht mehr. Ich war nett, weil mir die Person leid tat.
Ich lerne gerade an mich zu denken... für mich Rechte ein zu fordern. Ich bin eine trauernde Mutter der zusteht traurig und wütend zu sein... der es zu steht "NEIN!" zu sagen.. die nicht immer für alle da sein muss... ich bin eine Mutter die erst einmal lernen muss selbst im Leben klar zu kommen. Ich gehe jetzt vor!
Ich bitte deshalb mein Umfeld Rücksicht zu nehmen... ich bitte euch kümmert euch um eure Probleme selbst. Sucht euch Hilfe bei Fachleuten... redet untereinander. Bitte handelt anders und haltet mich bzw. uns raus! Meint ihr nicht auch, dass wir Zeit brauchen? Denkt bitte nicht immer nur an euch und wie schlecht es euch geht. Ihr könnt euer Leben ändern... die Situation ändern. Wir hingegen müssen es so nehmen wie es ist. Wir können nix an der Situation ändern... wir müssen lernen damit zu leben unseren Lucas nie wieder halten zu dürfen.
Nur fällt es besonders mir schwer damit klar zu kommen. Es macht micht teils wütend, dass viele nur an sich denken... sich und ihre Bedürfnise in den Vordergrund stellen. Dabei gibt es Menschen den es meistens schlechter als einem selbst geht.
Hier muss ich funktionieren... da muss ich funktionieren. Jeder verlangt etwas von mir. Die letzten Tage sind mir dann auch Sätze rausgerutscht die ich im Normalfall nicht sagen würde. Aber ich bin eben nicht mehr die alte Melle. Meine Nerven sind nicht mehr die selben wie zu vor. Wenn ich ehrlich bin krieche ich auf dem Zahnfleisch sehr oft. Ich habe Schlafstörung... breche immer wieder in Tränen aus.