Montag, 27. Juli 2015

Vor einer Woche


 

Vor einer Woche gab es das Aus für A. Ja ich habe es hier noch nicht erwähnt. Irgendwie hatte mich das doch zu sehr mitgenommen... alte Wunden bei mir geöffnet. Ich weiß zu gut wie es meiner Freundin geht. Die Fragen die man im Kopf hat... wo man nie eine Antwort drauf bekommen wird. Man muss das Schicksal annehmen wie es ist.. man fühlt sich hilflos, alleine und unverstanden. Das Umfeld verlangt, dass man normal weiter leben und nach vorne schauen soll. Am besten man vergisst das verstorbene Wunschkind und tauscht es gegen ein anders aus. Aber so leicht ist es nicht! An unseren Kindern hängt ganz viel Herzblut. Sie sind absolute Wunschkinder gewesen.. nein! Sie sind absolute Wunschkinder! Mit so einem Verlust klar zu kommen ist sehr schwer.
A. und ich haben sehr viel geschrieben. Die Verzweiflung und Wut kommt mir so bekannt vor. Man stellt vieles in Frage.
Egal was man tut und macht, die Trauer um dieses verloren gegangene Kind ist da und wird bleiben. Sie wird mit der Zeit leichter zu ertragen.. zumindestens sagen das alle. Bei unseren anderen Sternchen kann ich das auch bestättigen. Doch wenn es um Lucas geht, kann ich das nicht bestättigen. Zur Zeit habe ich das Gefühl der Schmerz ist ehr größer geworden.

A. und ich leiden jetzt zusammen. Denn nur jemand der das selbe Schicksal teilt, kann einen verstehen. Die anderen können leicht reden... ja ich weiß! Viele meinen es nicht böse... vieles ist Unsicherheit und die fehlende Ahnung... einiges sicherlich auch verursacht durch Berührungsängste.
Jeder kann sagen was er will... aber Fehlgeburt, Todgeburt, Stille Geburt und generell Tod sind nach wie vor Themen wo man nicht öffentlich drüber redet... genauso wie bei dem Thema unerfüllten Kinderwunsch. Es trifft viele und trotzdem hat keiner offensichtliche "Probleme" oder "Schwiergigkeiten".
Wer von euch weiß wer von euren Freunden oder Freundinnen so ein Schicksal erlebt hat? Ich wusste es von keinen einzigsten Freund/in oder Nachbarn, Bekannten. Nach dem unser Lucas zu den Sternen gereist ist hat es sich etwas geändert. Die Mama von meiner alten Schulfreundin hat ein Kind verloren.. unsere liebe Nachbarin hat ebenfalls ein Kind verloren. Nur hat man früher ja gar nichts dazu gesagt. Es gehörte einfach dazu. Die Schwiegertochter von unser Nachbarin hat auch ein Kind tod geboren. Sie trösten sich etwas damit, dass dieses Kind schwer krank war und keine Überlebenschance hatte. Dann ist da noch meine Grundschulfreundin. Ich konnte anfangs nicht verstehen warum sie sich über die Schwangerschaft nicht freuen konnte. Wir waren gleich weit und unsere Kinder hätten später sicherlich genauso viel Spaß zusammen gehabt wie wir es als Kinder gehabt haben. Und dann erklärte sie es mir. Auch sie ist Sternenkindmama. Ihr Sohn kam in der 18.SSW zur Welt. Danach konnte ich es eins zu eins verstehen. Die Freunde die man haben sollte ist getrübt durch die Angst man könnte sowas wieder erleben.
Dann ist da noch eine Kundin von mir aus der Nachbarschaft. Ihr Sohn verstarb nach 3 Monaten am plötzlichen Kindstod. Ob dieses Schicksal noch schwerer zu ertragen ist wie unser Fehlgeburten oder Lucas seiner stillen Geburt? Irgendwie denkt man nach einer Geburt würde alles gut werden.. man hätte das größte Glück der Welt und dann kommt es doch anders.
Achja! Dann gibt es da noch meine Freundin mit der ich die Ausbildung zusammen gemacht habe. Sie hat uns auch oft auf dem Weg zum Wunschkind begleitet. Mit der Zeit habe ich mich zurück gezogen. Einen offensichtlichen Grund gab es nicht. Vielleicht war es die Angst sie könnte glücklich vor mir schwanger sein?! Oder war es das miese Gefühl ihr immer wieder sagen zu müssen es ist wieder schief gelaufen?! Auf jeden Fall hat sie auch drei Sternenkinder.
Und fast vergessen... die Muddi von Herr Melle. Auch sie hat einen Sternensohn.
Ich finde es sind schon einige in meinem bzw. unserem Umfeld mit denen wir das traurige Schicksal teilen.

                                    

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