von uns gegangen

Heute morgen bekam ich die traurige Nachricht von meinem Mann überbracht, dass die Mama von meiner besten Freundin eingeschlafen sei. Sie ist so gegen 2.15 Uhr von uns gegangen und über die Regenbogenbrücke gegangen. Meine Freundin und ihr Bruder waren die ganze Nacht bei ihr. Der Pflegedienst und unsere Freundin haben ihre Mutter noch schön hergerichtet... sie gewaschen... ihre Lieblingssachen angezogen... sie geschminkt und ihr Lieblingsparfüm aufgelegt. Die Mama hat bis zum Schluss gekämpft und oft gefleht, dass es beendet wird. Doch so einfach ist es nicht.
Wir sind unheimlich traurig. Wir wussten zwar, dass dieser Tagen kommen wird... und die Mama von meiner Freundin wusste ganz genau warum sie die Chemo am Montag abgesagt hat. Sie wusste, dass ihre Zeit gekommen war. Sie wollte die letzten Tage mit der Familie verbringen ohne benebelt von der Chemo zu sein. Die Familie lag richtig mit der Einschätzung, dass sie nur noch Kraft hatte bis zu den Geburtstagen ihrer Kinder. Sonntag der Geburtstag meiner Freundin und heute von ihrem Bruder.
Im Augenblick sieht man die eigenen Problem mit anderen Augen. Meine Nebenwirkungen von den Medis erscheinen mir gerade als völlig unwichtig. Ich bin in Gedanken bei der Familie. Mache mir Sorgen wie sie diesen Verlust verkraften. Ob ich ihnen irgendwie helfen kann?!
Angerufen habe ich noch nicht. Warum? Aus Angst!? Unsicherheit!? Ich weiß, dass man nach dem Tod eines geliebten Menschen viel um die Ohren hat. Deshalb habe ich erst mal vorsichtig an unseren Freund eine Nachricht geschrieben.... mein Beileid ausgedrückt.... meine Hilfe angeboten wenn sie gebraucht wird. Schließlich waren sie auch für uns nach den Verlusten von unseren Kindern für uns da.
Eben dann kam ein Rückruf von meiner Freundin. Sie bedankte sich für die Nachricht. Der Familie geht es soweit ganz gut. Sie sind etwas erleichert, dass sie es nun geschafft hat und nicht mehr leiden muss. Wir sollen weiterhin normal mit ihnen umgehen. So wie sie es mit uns gemacht haben. Nur muss ich zugeben, dass ich seit den Fehlgeburten sehr sensibel gewurden bin. Ich fange ganz schnell das weinen an. Doch sowas können die doch jetzt erst recht nicht gebrauchen. Sie werden uns dann mitteilen wann die Gedenkfeier stattfindet.

Liebe B.!

Du wirst uns allen sehr fehlen. Dein letztes lächeln was du uns zukommen ließt am Sonntag werden wir nie vergessen. Wir wissen, dass du dich sehr gefreud hast weil wir da waren. Du hast alle die dir wichtig waren nochmal gesehen. 
Ich hätte einen großen Wunsch an dich. Pass bitte daoben auf meine Kinder auf. So wie du es mit deinen Kindern und deinen Schulkindern getan hast zu Lebzeiten. 
Wir werden dich immer in Erinnerung behalten.
Danke für die tollen Gespräche die wir hatten! Danke für den Mut den du uns nach den Fehlgeburten zugesprochen hast! Danke, dass es dich gab!

Melle