Donnerstag, 18. September 2014

Die Weisheit der Ahnungslosen

Oh man... wie oft wärend unseres Kinderwunsches mussten wir uns gut gemeinte Ratschläge und Weisheiten anhören. Ich kann es nicht mehr hören. Die Gängigsten kennt ja jeder von uns Kinderwunschpaaren.
- Entspannt euch mal
- legt den Kinderwunsch ab dann klappt es schon
- fahrt mal in den Urlaub
- gib deinen Mann viele Muscheln zu essen
und was es sonst noch so da gab. Da könnten wir sicherlich ein halbes Buch mit voll schreiben. Nun gibt es eine neue Weisheit von einer der ihr Profil wie folgt aussieht:
- Mitte 40
- Wechseljahre
- Verheiratet mit einem ganz wiederlichen Kerl wo sie selbst zu gibt, dass es um ihre Aufenthalsgenehmigung geht.
- Kinderlos
- Der Hund ist ihr Baby

Sie meinte doch heute morgen allenernstens zu mir, dass ich nicht frühstücken bräucht. Zum einen hätte ich genug auf den Rippen und zweitens würde es mir helfen schwanger zu werden. Ich habe gedacht ich höre nicht richtig. Was soll ein fehlendes Frühstück an meinem sehr ausgeprägten PCO ändern? Nix! Trotz, dass etliche Kilos weg sind hat sich kein Zyklus eingestellt... selbst mit Clomifen hatte ich ohne auslösen keinen Eisprung. Da habe ich ihr versucht beim Gassi gehen zu erklären, dass PCO genetischveranlagt ist... meine Eierstöcke nicht richtig arbeiten wo durch ich keinen Eisprung habe. Außerdem, dass ich etliche Medikamente nehme wodurch ich Frühstücken muss und man lieber Abendessen weg lassen sollte. Schließlich bekommt man schon in frühster Kindheit beigebracht, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit am Tag ist.
Nein... alles Blödsinn.... man könne nicht mit knorrenden Magen schlafen gehen... lieber morgens nur ne Tasse Kaffee, Mittags um 12 Uhr essen, Abends 18-19 Uhr Abendbrot und fertig.
Das mit dem miesen Spermiogram habe ich mal nicht erwähnt.
Auf jeden Fall ruderte sie nach meiner Ansage zurück. Ich glaube, dass sie gemerkt hat wie sauer ich doch wurde...  Sie meinte sie würde immer zu viel reden, dass hätte man ihr schon ein paar mal gesagt. Dann sollte sie auf jeden Fall mal an sich arbeiten.
Mich nerven solche Weisheiten ...immer diese dummen Ratschläge... Halbwissen!
Mein Mann meinte vorhin schon zu mir, dass er genau wegen sowas nichts näher mit ihr und ihrem Mann zu tun haben möchte... wenn wir sie gemeinsam treffen geht es immer nur kurz "Hallo!" und "Tschüss!" Was sicherlich auch an ihrer Äußerung liegt, dass alle deutschen Männer scheiße sein.

Soviel mal wieder dazu... ich gehe jetzt noch einbisschen die Wechseljahre "genießen"!

Montag, 15. September 2014

Auf zur nächsten Etappe

Liebe Mitreisende auf dem Weg zum Wunschkind!

Ab jetzt kann die Fahrt zur letzten Kinderwunschbehandlung weiter gehen. Die Schwarzfahrer die irgendwann zugestiegen sind konnten leider nicht ausfindig gemacht werden. Sie fahren weiterhin unter uns mit. Also halten sie Taschentücher, Deo, Duschgel und Wechselwäsche bereit.
Wie sie mit weiteren Turbulensen wärend der Reise zurecht kommen, bleibt ihnen selbst überlassen. Da kann ich als Reiseführer nix für sie tun! So leid es mir auch für sie tut! Wenn ihnen nach weinen ist, weil sie Angst haben... dann weinen sie doch einfach. Irgendwie muss die Anspannung schließlich gelöst werden. Ob es hilft steht wie bei so vielen Dingen auf einem anderen Blatt Papier.
Unsere nächste Etappe heißt  "Mens!". Die Tage bis dahin wird sicherlich nicht ganz so belastend werden. Zu erwarten ist dieses Ziel ca. um den 19.09. .
Danach gibt es etwas längeren Aufenthalt in der 1. Warteschleife bis es zur Etappe am 5.10.  "Estrifam" geht. Was wir in dieser Warteschleife gemeinsam unternehmen entscheiden wir sponntan.  Irgendein schönes Plätzchen werden wir auf unser gemeinsamen letzten Reise durch die deutschen Kinderwunschkliniken schon finden.

Montag, 8. September 2014

Schwarzfahrer

Meine lieben Mitreisenden auf dem Weg zum Wunschkind!
Wir müssen Ihnen mitteilen, dass auf dem kurzen Stück den wir zurück gelegt haben sich Schwarzfahrer eingschlichen haben. Wenn Sie feststellen, dass sich jemand neben Ihnen befindet der vorher nicht da war, geben Sie uns bitte ein Zeichen. Wir werden versuchen die Schwarzfahrer so schnell wie möglich zu beseitigen und das Beste aus der Situation zu machen. Die Schwarzfahrer nennen sich z.B.
- Heulattake vom heiteren Himmel
- Blähbauch
- Die Weltnichtversteher-Situation
- Von Himmelhoch jauchzend zu tode betrübt
- Klatschnassgeschwitzt
Oft mals sieht man ihnen auch die Namen schon an. Verstecken ist im Prinzip nicht möglich.
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Der Mitreisende Herr Melle hatte nicht gedacht, dass die Reise in der Kürze so läuft. Er ist verwundert über den schnellen Zustieg von Frau Nebenwirkung und den Schwarzfahrern. Bis zu einem gewissen Punkt scheint er es witzig zu finden. Aber wir sind am Ziel noch lange nicht angekommen und der Spaß wird ihm sicherlich noch vergehen... falls die großen Stimmungsschwankungen durch kommen und dies an ihm ausgelassen wird.

Samstag, 6. September 2014

Hallo Frau Nebenwirkung

Hallo und herzlich Willkommen auf der nächsten Reise auf dem Weg zum Wunschkind. Wir haben gerade die Etappe "künstliche Wecheljahre" erreicht. Zu unser Reise gesellt sich gerade Frau Nebenwirkung dazu.
Damit es auch schön kuschlig auf der langen Reise wird, hat sie unter anderem die Hitzewallungen und erhöhte Körpertemperatur im Gepäck mitgepackt. Für Frauen die normalerweise ehr frieren ist es bis zu einem gewissen Punkt angenehm. Es ist damit zu rechnen öfter mal das Oberteil wechseln zu müssen und sich frisch machen zu müssen. Ausserdem sollte Deo gerade jetzt ein treuer Begleiter sein. Leider hat sie auch die schlechte Laune und Müdigkeit ins Handgepäck gepackt. Damit dies nicht all so große Überhand nimmt gönnen Sie sich auf der Reise doch mal was schönes... lenken Sie sich bitte ab so gut wie es geht.
Bis zur nächsten Etappe "Telefontermin mit dem Lieblingsdoc" sind es noch 9 Tage. Wir hoffen, dass die Reise bis dahin einigermaßen angenehm von statten geht.

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Freitag, 5. September 2014

Ich Schussel... und hoffentlich war das der Startschuss

Heute ist mehr oder weniger der Startschuss für den letzten Versuch gefallen. Die HSK und das Kontroll-SG standen an.
Die Nacht habe ich gar nicht geschlafen. Die Gedanken kreisten die ganze Zeit. Ihr kennt ja selbst diese fieße Stimme im Kopf die einfach die Klappe nicht halte kann. Dazu kommt dann noch das böse Bauchgefühl dazu, dass einem ganz mulmig wird.
Die lange Fahrt zur KIWU habe ich dieses mal allerdings ohne Brechreiz überstanden. Was echt schon viel wert war. Ich versuchte mich an dem schönen Sonnenaufgang zu erfreuen. Die Sonne hat sooo schön rot geleutet in dem Nebel an der Weser entlang. Herr Fuchs konnte ich auf einer Wiese sitzen sehen. Er sah toll aus... irgendwie edel.. mit erhobenen Haupt.
Da wir dieses mal mehr als zeitig los gefahren sind waren wir ne halbe Stunde zu früh da. In all den Jahren hatten wir das noch nie, dass wir vor verschlossener Tür standen. Meisten legen wir die Termine so zwischen 9 und 10 Uhr. So haben wir die Zeit genutzt und haben mit unser Cora noch ne Runde im Park gedreht. Schließlich wussten wir ja nicht wie lange wir in der KIWU sein werden... wie schnell ich in den OP komme... wie schnell ich wieder wach und fit bin... und wie lange wir auf das Abschlussgespräch warten müssen. Dieses mal ging alles sehr schnell---> für mich etwas zu schnell. In all der Hektikt habe ich mal eben das Zoladex am Tresen liegen gelassen und es mitten im Narkosegespräch gemerkt. Mir wurde heiß und kalt... ich hätte heulen können. Knappe 140€ hatte ich liegen gelassen. Einfach vergessen! Im Kopf nur "Du musst schnell hoch und es holen!" "Hoffentlich hat es niemand mitgenommen!" "Hoffentlich bekomme ich es wieder!" und "Wie erkläre ich Herr Melle, dass ich 140€ verloren habe?"
Hoch durfte ich natürlich nicht mehr, da ich die 1. auf dem OP Plan war und so hat die nette Narkoseärztin oben angerufen und Bescheid gegeben, dass sie die doch bitte an die Seite legen sollten. Doch das mulmige Gefühl blieb. Ich wusste einfach nicht ob sie die auch "gefunden" haben. Der Tag hatte also schon perfekt begonnen!!!
Dann hieß es einmal untenrum frei machen... Hemdchen und die OP-Schuhe anziehen und mitkommen. Ich ging so zielstäbig nach links zu den OP's und plötzlich hieß es "Nee heute geht es mal nach rechts in den OP!" Häääh? Da war ich in all den Jahren... HSK's und Punktionen nicht einmal. Nett auch den mal kennen zu lernen. Ggf. ist es ja auch ein gutes Zeichen/Ohmen? Irgendwas muss man sich ja darauf reimen.
Wie gewohnt mit dem Po auf den Gynstuhl hüpfen... warten auf Fr. Dr. da ich noch umbedingt einiges VOR der HSK mit ihr bereden MUSS. Ja muss! In der Zeit hat die Narkoseärztin den Zugang gelegt. Was erstaunlich perfekt lief. Kein langes Suchen und auf gut Glück zu stechen. Irgedwann sah ich Fr. Dr. zwischen meinen Beinen stehen... sie reichte mir die Hand und wärend des Gespräches bekam ich schon die 1. Dröhnung. Nachdem alles geklärt war war ich auch schon weg und befand mich plötzlich im Aufwachraum wieder wo mein Mann neben mir saß. Einmal schnell ein paar Gummibärchen und ne Flasche Wasser für mich... verlangen, dass der Zugang gezogen wird da ich schon Pusteln bekam und das jucken began... dann folgte Blutdruck messen und schon durfte ich mich wieder fertig machen und hoch zu Fr. Dr. gehen bzw. zum Zoladex spritzen. Das war mehr oder weniger lustig. Ich sollte husten wie ein Mann. Vorher habe ich der Dame schon gesagt, dass sowas auf Kommando nicht klappt.. und so war es dann auch. So hat mein Mann neben mir dann mit gehustet und zack saß das Stäbchen auch schon an der richtigen Stelle. Alleine ist sowas ja auch peinlich.
Bis hier hin verlief der Tag gar nicht so schlecht. Wir dachten, dass ab da nix schlimmes mehr kommen könnte. Tja das Schicksal hat uns mal wieder schön den Mittelfinger gezeigt. Auf dem Ausdruck vom Kontroll-SG stand überall 0%. Geknickt und traurig war Herr Melle. Er hatte doch alle Medis schön brav weitergenommen und dann das? Er meinte, dass wir es jetzt doch gleich lassen können... oder ob man noch schnell/kurzfristig eine TESE machen lassen könnte. Er wäre bereit diesen Weg noch zu gehen für die letzten Eizellen. Als wir dann mit Fr. Dr. reden konnten legte er ihr den Zettel vor mit den Worten, dass es sich damit ja erledigt habe. Und dann wurde Fr. Dr. sauer. 1. sollen die Damen vorne diese Ausdrucke nicht machen... gut war unser Wunsch damit wir was für unsere Unterlagen haben. 2. weil lebende Spermien da sein und für ne ICSI würde es reichen. Verunsicherheit machte sich bei uns breit. Herr Melle weiß nicht ob er Fr. Dr. glauben soll/kann... ob sie es nur schön geredet hat? Doch ich denke sie war ehrlich, da wir fragten ob er jetzt nochmal zum SG kommen soll und wenn was da sein würde wir es einfrieren lassen sollten. Zum SG kann er gerne wieder kommen doch einfrieren findet sie nicht sinnvoll. Sie sieht die ganze Sache wie unser Dr. Ch. . Am möglichen Tag des Auftauens schauen ob und was da ist und ansonsten alle 3 Tage aufschlagen. Dank der Zoladex geht das ja.
Der Behandlungsplan steht jetzt vorläufig fest. Am 15.9. haben wir noch mal ein Telefontermin mit unseren lieben Dr. Ch. . Eins, zwei Fragen stehen noch im Raum die ich mit ihm persönlich klären soll.

Plan ist:
11.09. letzte Pille
05.10. Beginn mit Estrifam
13.10. Ultraschall
15.10. ggf. Befruchtung
20.10 Transfer

So! Ich geh jetzt mal wieder schlafen. Habe schon im Auto fast die ganze Fahrt verschlafen (das habe ich auch noch nie getan) und als wir Zuhause waren ging es da weiter. Jetzt bin ich knappe 4 Stunden "wach" und bin schon wieder müde.