Mittwoch, 12. Oktober 2016

Das neue andere Leben

Puh! Da war ich wohl doch einbisschen naiv als ich dachte ich könnte einen Tag nach Op schon wieder posten. Ich habe einfach nur gesehen wie gut es meinen Mann einen Tag nach Op ging.. und da dachte ich natürlich Melle geht es genau so gut. Nein tat es nicht. Alles war ganz anders als geplant und vorgestellt. 1. hat man meine Op einfach mal um einen Tag verschoben. Schönen Dank auch. Als der Arzt nach Stunden am späten Nachmittag kam, sagte er mit einem grinsen (was ich ehrlich unmöglich fand) im Gesicht "Sorry.. ich weiß... ist blöd.. aber die Op findet nicht statt!" Ich konnte in dem Augenblick nicht reagieren. Ich war geschockt und ganz ehrlich auch am Ende meiner Kräfte. 14 Tage zuvor gab es nichts großartiges zu essen... nur pürriertes Gemüse und einen Tag vor Op eine lächerliche Banane und ne Brühe die nach Spargel schmeckte... und am eigentlichen OP Tag nix. Mir ging es schlagartig schlecht und als der Arzt draußen war bin ich heulend zusammen gebrochen. Warum ich? Warum muss ich warten? Warum hat man nicht ab einen gewissen Punkt Bescheid gegeben, dass man 4 Stunden im Rückstand ist und ich wenigsten etwas Flüssigkeit bekomme?
Auf jeden Fall war ich am Folgetag dann die erste im Op. Zwar nicht wie geplant und kurz vor 7 im Op... aber immer hin 7.15 Uhr war ich beim Zugang legen. Um 7.30 Uhr ging es in die Schleuse wo ich umgebettet worde. Gegen 7.45 Uhr war ich im Vorraum wo ich auf die Narkose vorbereitet worde. Tja erst da fiel ihn erst einmal auf, dass man doch mal meinen Zuckerwert testen sollte, weil ich schließlich seit einer Woche kein Metformin mehr genommen hatte und nix gescheites gegessen hatte. Aber der Nüchternde Wert lag zu dem Zeitpunkt bei 79. Der Pfleger meinte nur es sei gut.. also vertraue ich da mal. Wie ich in den Op gekommen bin weiß ich dann schon nicht mehr. Das Licht ging plötzlich ganz schnell raus... nachdem ich wieder innerlich am "verbrennen" war. Sie müssen mir das selbe gespritzt haben wie damals die in Hannover. Ich hoffe, dass ich noch Auskunft bekomme mit was sie mich in den Schlaf geschickt haben... für den Fall der Fälle falls noch mal eine Op nötig sein sollte.
Die erste Nacht nach Op war krass. Ich hatte eine Schmerzmittelpumpe mit BTM was ich auch ein paar mal genutzt habe. Allerdings ist mir dann davon schlecht geworden und ich bekam Brechreiz. Jeder der schon mal am Bauch operiert worde kann sich vorstellen wie schmerzhaft sowas und auch niesen ist. So habe ich mich gegen die Schmerzmittelpumpe entschieden. Die Ärzte stellten mich um auf Infusionen mit Schmerzmittel Novalgin. Beim ersten mal ging es mir schlecht. Ich bekam Panikattaken und Beklemmungen.. fühlte mich schlecht. Das sagte ich auch dem Personla.. doch sie entschieden sich für eine 2. Gabe die das ganze noch mehr verschlimmerte. Tja und weil Partienten nicht dem Personal oft ausgeliefert ist wollten sie mir tatsächlich eine 3. Infusion dran hängen wo ich mich geweigert habe. Ich habe ihnen gesagt, dass sie mir was anders geben sollen... von mir aus auch wenn es geht Paracetamol. Da haut die Schwester raus, dass sie davon nix mehr hätten!!! Ähm in einem Krankenhaus so ein "Standartmittel" nicht da?! Mir sind alle Gesichtszüge entglitten was der Schwester wohl auch auffiel, weil sie darauf hin meinte, dass sie ja mal auf einer anderen Station schnorren gehen könnte. Hatte die tatsächlich gedacht, dass ich mir ein 3. x Novalgin geben lasse damit sie bloß nicht laufen muss?
Mit den richtigen Medikamenten ging es dann auch wenn ich lag. Allerdings was absolute Scheiße war, war das ich weder ein elektischverstellbares Bett noch einen Galgen hatte um mich irgendwie aus dem Bett zu verfrachten. Anfangs habe ich eine Stunde gebraucht irgendwie aus dem Bett zu kommen... was sehr oft sehr schmerzhaft war. Schließlich habe ich 4 Bauchschnitte. Jeder der einen Kaiserschnitt schon mal hatte weiß wie schwer es ist aus dem Bett zu kommen...
Was auch nicht so einfach bzw toll für mich war, dass die Klinik mich sehr unter Druck gesetzt hatte mit dem trinken. 1,5 Liter haben sie verlangt. Würde ich es nicht schaffen müsste ich bleiben. So trainierte ich. Einen Tag nach Op kam ich auf 800ml. Für mich mega viel... vorallem weil ich jetzt nur noch ein Magenvolumen von 100ml habe. 2 Tage nach Op bin ich gezwungenermaßen auf 1300ml Flüssigkeit gekommen. Da haut der Arzt raus, dass ich mich nicht so anstellen sollte und gefälligst ein Rest auch noch trinken könnte. Ähm man kann es auch übertreiben. Es war absolut unangebracht von ihm. Ich habe ihm schließlich auch nicht gesagt, dass wir hier in Deutschland sind und er doch bitte an seiner Aussprache arbeiten sollte.
3 Tage nach Op war ich genau bei 1500ml Flüssigkeit... mir war zwar schlecht von dem ganzen Zeug... aber ich wollte mach Hause zu meinem Mann und Cora. Am Montag am 4. Tag nach Op durfte mich mein Mann abholen. Ich war noch nie so froh ihn zu sehen. Alle Last viel ab. Mein Ziel Zuhause kam immer näher. Zwar noch immer etwas wacklig auf den Beinen und die Atmung war zu dem Zeitpunkt alles ander als gut... achja und dann war da noch Verdacht auf Darmverschluss. Was man nicht im Krankenhaus kontrolliert hat. Also noch nebenbei mit unseren Hausarzt telefoniert und auf dem Rückweg zu ihm hin um ein paar Medikamente zu besorgen. Er gab mir Zeit bis spätestens morgen. Ansonsten müsste ich zu ihm und dann zurück ins Krankenhaus. Was für Aussichten. Eine Horrorvorstellung geleich ins nächste Krankenhaus zu müssen. Aber als ich dann endlich Zuhause war und richtig zur Ruhe kam hatte sich dieses Problem von alleine gelöst. Ich denke es war von der Psyche und der Druck aus dem Krankenhaus.
Heute bin ich 6 Tage nach der Op und mir geht es eigentlich gut. Ich nehme keine Schmerzmittel mehr. Die Übelkeit ist weg... mit der Atmung ist es ebenfalls etwas besser geworden.. und ich hatte heute 8,1kg weniger seit Op. Ich habe also in diesem Jahr mit den Adipositas Kurs und Op 23,1kg weniger. Vor Op konnte ich mir die erste Hose in 44 kaufen... und sogar zwei festliche Kleider hatte ich mir gekauft. Okay die werden jetzt sicherlich zu groß sein. Mal sehen was ich mit den Fummeln mache. Denn an den Anlass für die sie gekauft worden kann ich nicht teilnehmen.
Mittlerweile übe ich das Essen. Es ist jetzt wie bei Babys die es lernen müssen. Gestern habe ich es geschafft zum Frühstück und zum Mittag je 50ml Milch mit Schmelzflocken zu essen. Abends hatte der Herr des Hauses eine Rinderkraftbrühe gekocht und dan ein Ei verquirlt. Das war so lecker! Hätte nie gedacht, dass man sich über sowas einfaches freuen kann.
Heute zum Frühstück gab es ein paar Löffel Protein Joghurt und jetzt fürs Mittagessen muss ich mal schauen was der Vorrat so hergibt. Heute Abend versuchen wir es mal mit Kürbissuppe. Hoffentlich klappt das gut. Meine größte Sorge ist es, dass ich mich übergeben könnte. Der Körper gewöhnt sich wohl ziemlich schnell ans Brechen und sieht es als normal an... wie bei Magersüchtigen. Das will ich auf keinen Fall. Bis jetzt ist auch alles gut gegangen. Habe immer rechtzeitig aufgehört zu trinken oder zu essen. Oft bin ich mir noch nicht sicher ob das reicht was ich zu mir nehme... oder ob da ggf. noch etwas gegangen wäre. Nur vom Herrn des Hauses weiß ich, dass es auch sein kann das der letzte Löffel schon zu viel war. Deshalb mache ich auch die Löffel nie voll und ich warte immer etwas mit dem schlucken ob eine Reaktion vom Magen kommt.

Was mich echt etwas gefreut hat war, dass im Op-Bericht steht wie überrascht  sie über meine Leber waren. Sie würde schön zackig aussehen und hatte nur wenig Fett. Also habe ich vorher doch alles richtig gemacht als ich mich an die "Vorgaben" bei PCO gehalten hatte. Ich hatte nämlich mal gaaaaanz miese Leberwerte. Da hat mich der Doc tatsächlich gefragt ob ich trinken würde!!! Jeder der mich persönlich kennt weiß, dass ich nicht ein Tropfen trinke.
Achja und im Bauchraum sind keine Verwachsungen. Leider haben sie den Bauchdeckenbruch nicht mit operiert. Sie meinten, dass würde man mit der Straffung machen... nur bin ich ehrlich. Ich weiß gar nicht ob ich das will. Nachdem ich letztes Jahr meine Mutter zur Straffung begleitet habe bekomme ich das Bild nicht mehr aus dem Kopf. Und dann sind da die Angst vor den starken Schmerzen. Aber da sollte ich noch ncht dran denke. Jetzt müssen ja eh erst ein paar kg runter. Die Klinik meinte ich könnte bis zu 30kg verlieren. 8 kg in den ersten 4 Wochen. Was ich ja jetzt schon habe.
Das Leben mit einemSchlauchmagen ist anders... man muss viel selbstkontrolle haben.. auf viel achten. Aber man freut sich echt über jedes gr was man weniger hat. Als heute morgen die Waage 83,4kg anzeigte war ich echt überrascht. noch 1,4kg dann hätte ich das Gewicht von vor 15 Jahren als ich den Herrn des Hauses kennen und lieben gelernt habe.

Ich kann gar nicht oft genug sagen wie toll mein Mann ist. Er tut soooo viel für mich gerade und dann arbeitet er jeden Tag.. muss morgens um halb 4 mit Cora schon gehen. Kümmert sich um den Einkauf... hat mir ein Schlafplatz im Wohnzimmer gemacht wo ich morgens um 4 hinwechsel damit ich ja nicht alleine die Treppe unter gehe. Um mich herum verteilt Verbedienung für TV und Licht.. Schmerzmittel für den Fall der Fälle.. sowie was gegen Husten, Übelkeit und Wasser. Auch an Cora denkt er. Futter stellt er ihr hin und Leckerchen sind bei mir.

Was den Kinderwunsch angeht wird pausiert. Alle Pläne sind gestricken. Die Ernähungsberatung meinte, dass die Leber Giftstoffe absondern kann/wird die einem Kind schaden KÖNNEN aber nicht MÜSSEN. Uns ist das Risiko zu hoche.. wir haben genug Sternenkinder und wir wollen nicht egoistischen sein. Wir sollen in 6 Monaten eine BT machen lassen und die Werte kontrollieren lassen. Sollten die Werte passen können wir mit der KIWU planen ob und wann wir wieder starten. Bis dahin hoffe ich noch etliche Kg zu verlieren.

So! Jetzt mal Mittag machen und dann fertig machen und versuchen ein Stück ins Feld zu gehen. Die arme Maus kann ja nicht immer nur um die Blöcke gehen.

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Zeit für Veränderung

Krass wie die Zeit vom letzten Post bis hetzt vergangen ist. Jede Woche habe ich mir vorgenommen zu bloggen, denn es gab so viel zu erzählen. gefühlte 1000x begonnen und genauso oft alles wieder verworfen. Mal gefiehl es mir nicht, dann fehlte echt die Zeit... und dann überschlugen sich die Ereignisse. Ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll zu erzählen. eigentlich sagt man ja am Anfang. Aber ich weiß gar nicht so recht was den Anfang gemacht hatte.
Vielleicht sollte ich mit dem aktuellen beginnen.
Zur Zeit befinde ich mich im Krankenhaus. Ich würde ja sagen, dass es nix schlimmes ist und ich gut vorbereitet bin. Doch so ganz kurz vor der Op und so ganz alleine weit weg von meiner besseren seite ist komisch. Ja ich wollte es so... und ja ich freue mich auf das Leben nach der Op... und ja ich erhoffe mir davon sehr viel.. auch im Rahmen des Kinderwunsches. Wer mich kennt weiß, dass ich ein auf und ein ab hinter mir habe was das Gewicht angeht. Viele Versuche scheiterten und ich hatte mehr Kilos drauf als vor den zig Diäten. Von Januar bis Ende Juni hatte ich also den Adipositaskurs besucht. Habe bis jetzt 15kg abgenommen. Ganz vielen Menschen ist meine Veränderung aufgefallen. Doch ich selbst sehe mich anders. Ich sehe weiterhin den dicken speckigen Bauch im Spiegel. Klar auf Fotos wenn ich die vergleiche sehe ich auch den Unterschied. Doch sonst ehr nicht. Da sieht man mal wieder wie die eigene Selbstwahrnehmung einen täuschen kann. Okay die Waage sagt mir auch jeden Tagen "Hallo Melle!" "Wie wäre es denn mit noch ein paar Kilo weniger?" "Dein Normalgewicht ist noch ganz weit weg!" So und jetzt kommen wir an dem Punkt wo es heißt es wird ernst... mir hat die Krankenkasse ohne einen Rechtsstreit (was man ja oft schon gelesen hatte und aus der Selbsthilfegruppe kennt) mir die Schlauchmagenop bewillligt. Ich dachte wenn ich die Bewilligung in den Händen halten würde, würde ich springend vor Freude durchs Haus laufen. Nein habe ich natürlich nicht. Ich war völlig überrannt und wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Ein reines Gefühlscaous. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass es nicht mein Weg sein würde. Ich will es und das schnell. Wir versuchten dann bei uns vor Ort einen Optermin zu bekommen. Allerdings vertröstete man mich 3x, dass man sich bei mir melden würde und nichts geschah. So ging ungenutzte Zeit einfach ins Land und so entschlossen wir uns weiter zu fahren. Etwas doof mit der Fahrreirei. Aber wo ein Will auch ein Weg.
Seit gestern bin ich also im Krankenhaus und warte auf meine Schlauchmagenop. Habe hier schon eine ganz liebe kennengelernt die vor mir opreriert werden soll. Wir sind voll auf einer Wellenlänge. Leider sind wir nicht auf einem Zimmer. Aber meine Zimmernachbarin ist auch ganz nett. Nur etwas schwer sich zu verständigen. Mein Englisch ist etwas schlecht. Ich verstehe zwar viel aber mit den Antworten geben fällt mir schwer. Naja da sie allerdings gleich gehen darf auch kein Beinbruch.
So und wärend ich hier sitze und warte damit ich mich fertig machen darf kommt der böse Hunger. Letzte Mahlzeit war um 18 Uhr ein Süppchen... so richtig schön dünn. Trinken gab es das letzte mal um 5.Ich brauche euch nicht sagen wie es mir geht. Ich habe Hunger... mir ist schon schlecht vor Hunger... meine Laune steigt ins unermessliche. Ich will jetzt in den Op! Ich will  jetzt so schnell wie möglich in mein neues Leben starten. Es wird schwer Anfangs werden... eine völlige Umgewöhnung. Aber was meine bessere Hälfte geschafft hat schaffe ich auch und wie gesagt erhoffe ich mir von diesem Schritt einiges. Als ich mit dem Adipositaszentrum telefoniert habe sagte mit die ganz nett und sympatische Stimmen, dass sie viele PCO Partentinnen hätten. Bei einigen ist es besser geworden.. und bei manchen komplett verschwunden. Das klingt echt super! Außerdem ist bei den Frauen die Fehlgeburtenrate gesunken. was für Aussichten für mein anderes neues Leben.
Einige konnten meine Entscheidung nicht verstehen... was sie auch nicht müssen. Ich heiße schließlich auch nicht alles von anderen für gut und sinnvoll. Nur rede ich keien rein. Ich sage meinen Standpunkt und akzeptiere die Entscheidung von anderen. Man selbst muss hinter stehen und man selbst muss sich lieben und akzeptieren. Kann man das nicht muss man was ändern. Bei mir ist die Op der letzte Schritt wie mir einige Ärzte bestättigt haben.
Jetzt heißt es ran an den Speck und schlanker in das neue Jahr starten. Der Arzt meine ich soll mit 30 bis 40kg weniger Gewicht rechnet. Das kann ich mir zwar nicht vorstellen... lasse mich aber überraschen.

Der heutig Tag ist dann eigentlich auch schon so gut wie gelaufen. Nach der Op werde ich wohl den ganzen Tag schlafen... höchstens einmal zur Toilette denn man soll nach der Op tatsächlich noch am selben Tag etwas laufen. Morgen hoffe ich so fit zu sein, dass meine neue Freundin aus dem Nachbarszimmer und ich durchs Krankenhaus laufen können. Wir müssen einmal zur Ernährungsberatung runter. Jaaaaa! Hatte ich gefühlte Millionen mal. Aber was solls. Macht den Kohl auch nicht mehr fett.

Angst vor der Op habe ich echt nicht. Nervös? Noch nicht. Bin aber auch gut abgelenkt. Schwer wurde es für mich als ich gestern Abend meine bessere Hälfte nach Hause fahren lassen musste. Doch ich habe mich schnell gefangen. Die Nacht war okay. Das was ich geschlafen habe tat gut und fühlte sich gut an.

Mensch! Durch den Hunger kann ich echt schlecht denken. Also sorry schon mal..

So eigentlich wollte ich euch noch mehr erzählen. Doch jetzt muss ich Schluss machen. Jeden Augenblick kann es schließlich los gehen.
Wenn ich morgen fit sein sollte gibt es natürlich das erste Update zur Schlauchmagenop und wahrscheinlich das nächste Ereignis was mein Leben verändern wird. Oder hatte ich es schon geschrieben habt? Ich weiß es nicht. Aber ist ja auch egal.

Fakt ist es muss hier echt wieder mehr Leben in mein Blog. Er war doch immer meine Stütze.. mein Kummerkasten... meine Erleichterung

Sonntag, 21. August 2016

Manches mal braucht man etwas Hilfe

Es gibt Momente im Leben wo man einfach auch mal Hilfe annehmen muss. Die letzten 14 Tage waren schlimm. Wirklich alles vom letzten Jahr wo Lucas geboren wurde war so presänt.. dieser Schmerz im Herzen unbeschreiblich groß. Wie das kam? Eine liebe Kinderwunsch-Freundin freute sich auf die Geburt ihrer Drillinge... doch alles kam anders. Eins der Kinder hat die Geburt leider nicht überlebt. Bitte fragt nicht was passiert ist. Dazu darf ich mich nicht äußern da Ermittlungen am laufen sind.
Diesen Moment wo ich die Nachricht bekam werde ich nie vergessen. Den ganzen Tag hatte ich auf Nachricht gewartet ob die Drei schon da sind.. und gerade als ich mit Freunden in der Eisdiele saß und der Kellner die ersten Bestellungen aufgenommen hatte kam die Nachricht. Ich freute mich den Namen von meiner Kinderwunsch-Freundin auf dem Handy zu sehen.. doch nach dem ich die Nachricht geöffnet hatte blieb alles still um mich... die Lust auf das Eis war schlagartig weg. Im Gedanken immer wieder die Stimme die mir sagte "Das kann nicht wahr sein!" "Du hast dich doch verlesen?!". Ich lass die Nachricht immer und immer wieder. Ich konnte es nicht begreifen.. was war passiert? Warum ist das passiert?
Ich wollte nicht weinen... für meine Freunde und all die anderen Gäste irgendwie sicherlich komisch, wenn da ne Frau plötzlich das weinen beginnt. Aber es lies sich nicht unterdrücken. Die Tränen liefen.. meine Stimme versagte als mich meine Freunde fragten was los sei.
Ja sie hat noch die zwei anderen Kinder... denoch wird immer ein Kind fehlen. Sie werden trotzdem traurig sein und das dritte Kind vermissen.
Nachdem ich dann Abends Zuhause war waren meine Gedanken am kreisen. "Melle du musst was tun!" "Melle lass dir etwas einfallen!" "Melle es muss doch etwas geben was du für sie tun kannst!?" Und ja ich habe was auf die Beine gestellt... Ich habe spontan entschieden Kleidung für das Kind zu nähen. Das Kind sollte genauso schön bunt die Reise ins Wolkenland antreten wie unser Lucas. Ich suchte mir Schnittmuster in der passende größe raus.. suchte mir die Stoffe zusammen und legte einfach los. Es war hart dies zu nähen. Ich habe geheult wie ein Schlosshund.... immer wieder ging beim nähen mein Blick zum Bild an der Wand von Lucas. Es war als würde er mich antreiben.. so nachdem Motto "Mama du schaffst das!" "Mama du bist stärker als du glaubst!" "Mama du machst das schon!" "Mama du bist toll!". Nachdem ich die Sachen fertig hatte war da innerlich auch sowas wie Zufriedenheit. Jetzt kann das Kind Mitte nächste Woche gut gekleidet die Reise ins Wolkenland antreten.

 
Aber irgendwie reichte das mir nicht. Da ging noch mehr vom Gefühl und plötzlich hat es sich verselbstständigt. Von uns gab es dann noch ein Kissen zum voll weinen. Mir hilft schließlich der Hasi von meiner Freundin sehr.. nur auf die schnelle eine Stofftier nähen ohne es vorher je getan zu haben hätte ich nicht geschafft. Zu dem Kissen lies ich dann noch eine Kerze anfertigen von einer mittlerweile ganz lieben Freundin die auch bei Aktion nähen für Regenbogenkinder und Frühchen tätig ist. Nach und nach bekamen immer mehr Mädels bei Facebook mit was passiert war und so entstand sogar noch eine Spendenaktion die ich geleitet habe. Man glaubt nicht was das für ein Zeitaufwand ist. Ich habe Stunden lang mit den Mädels die spenden wollten geschrieben... genau erklärt worum es geht. Für mich alleine war die Aufgabe dann plötzlich nicht mehr zu bewältigen. Ich hätte nie gedacht, dass das so ein Ausmass nehmen kann und so habe auch ich mal Hilfe angenommen... zumindestens beim Geld sammeln. Die Geschenke haben der Herr des Hauses und ich ausgesucht.. den Spendern gezeigt und abnicken lassen... und wir sind mit den Händlern in die Verhandlung gegangen. Schließlich musste es schnell gehen und bei uns hat alles reibungslos geklappt. Morgen kann sie das Paket bei der Post abholen und sie hat keine Ahung was wir auf die Beine gestellt haben. Sie und ihr Mann gehen von aus, dass es ein kleines Päckchen sein wird wo die Kleidung für das Kind drin ist.. und abholen werden sie morgen einen Umzugskarton mit vielen Sachen. Wir hoffen, dass wir richtig entschieden haben.
Klar wird es ihnen ihr Kind nicht zurück bringen... genauso wenig wird es ihnen den Schmerz nehmen. Denoch weiß ich, dass es einem gut tut zu wissen da ist jemand der an uns denkt... da ist jemand der mir trotz der Entfernung die Hand reicht und damit zeigt "DU BIST NICHT ALLEINE!"
Ich bin so gespannt auf ihr Reaktion morgen. Ich wäre gerne Mäuschen beim auspacken der Sachen.

Manches mal tut es gut jemand anderen zu helfen! Und ja es tut auch gut mal Hilfe zu bekommen. Es war eine toll Sache die ich gerne gemacht habe.

Ich bete dass die zwei anderen Kinder schnell nach Hause zu Mama und Papa dürfen... und ich hoffe, dass die Familie Rückhalt bekommt für die schwere Zeit.

Ansonst kann ich verkünden, dass ich zum ersten mal seit Ewigkeiten einen Zyklus hatte. Ein Highlight für mich. 47 Tage war er jetzt lang und die Mens kam völlig alleine und unerwartet. Wie ich das geschafft habe? Ich denke die viele Medis... der Klapperstorch-Tee.. Clavelle... 14kg weniger und die Ernährungsumstellung? Ich hoffe es bleibt bei einem Zyklus. Es muss ja gar kein 28 Tage Zyklus sein... aber so wie jetzt wäre auch schon okay für mich. Immerhin tut sich dann was... man fühlt sich einbisschen mehr Frau. Also immer schön weiter alles nehmen/trinken und hoffen, dass es keine Eintagsfliege war.

Mittwoch, 3. August 2016

H wie Heidelberg und Hannover
B wie Bluttest
G wie Gebärmutterspieglung

Viel zu viel Zeit ist seit dem letzten Post vergangen. Aber ich brauchte die Auszeit. Irgendwie waren da immer mal ein paar Tiefs. Ich kann die Sehnsucht nach Lucas nicht abstellen und das tut so verdammt weh. Es holt mich immer wieder ein. Vorallem wenn ich dann alleine bin da der Herr des Hauses viel auswerts am arbeiten ist. Manches mal gibt es keine Auslöser wo mich diese Schwere überkommt. Manches mal ist es ein Lied im Radio.. mal der Geruch vom Duschgel.. mal ein Teil was ich nähe für Kinder die so alt sind wie Lucas jetzt wäre wenn er zum richtigen Zeitpunkt geboren wäre. Und mal ist es der Gedanke an Urlaub. Ich würde gerne Urlaub machen mit dem Herrn des Hauses... auch eigentlich auch wieder nach Dänemark. Doch so bald ich denke ich bin soweit schnürrt sich mir alles zu... die Tränen schießen in die Augen. Ich will also zurück und kann aber nicht. Also schieben wir dies schon mal gaaanz weit weg von uns.
Damit ich nicht all zu tief ins Loch falle... ich nicht zu viel denken muss nähe ich wie ne Bekloppte. Mittlerweile fast rund um die Uhr. Ich nehme einen Auftrag nach dem anderen an. Kurzweilig kommt die Verzweiflung, dass ich das nicht alles schaffe. Ich ärgere mich dann etwas über mich selbst warum ich mir diesen Stress mache. Doch dann klotze ich ran und arbeite einfach damit alle ganz schnell ihre Bestellungen bekommen. Immer wenn ein Teil bei mir fertig ist kommt sowas wie Freude, Glücksgefühle und auch ein stück wie Stolz auf.
Irgendwie muss ich mir schließlich das Warten erträglicher machen... und Geld dabei zu verdienen ist schließlich auch nicht verkehrt.. denn jeder mit unerfüllten Kinderwunsch weiß wie teuer eine Behandlung ist.

Mittlerweile liegen die Blutwerte aus Heidelberg vor. Irgendwie hatten man die Hälfte vergessen mit zu testen und deshalb hat es so lange gedauert.
Die Werte von 2012 sind alle noch mal kontrolliert wurden. Von der Seite bin ich bis auf das Vitamin D gut eingestellt. Ich musste jetzt das Vitamin D erhöhen. Ich hoffe, dass  bringt was. Ansonsten muss ich das Vitamin D spritzen.
Hat sie was gefunden? Ja hat sie. Wie sollte es auch anders sein! Melle ist eine menschliche Bauruine. Zumindestens fühle ich mich so. Sie haben noch mal ausgibiger bei der Gerinnung geschaut. Warum hat man das eigentlich nicht 2012 gemacht?  Auf jeden Fall sind 3 Werte auffällig. Zwar nicht mega schlecht... aber denoch bedenklich. Einmal Faktor V, Faktor VII und Faktor IX. Aber daran kann es nicht gelegen haben, weil ich schließlich Clexane schon wegen der Genmuthation spritzen musste. Aber wo ich mich im nachhinein geärgert habe warum man die Kir Genotypen damals als unwichtig erachtet hat?! Ja es kostet... man muss es selbst tragen. Doch was sind nach all dem Geld noch knappe 130 Euro extra? Egal.. wir haben es ja jetzt testen lassen und ich war hin und her gerissen. Sollen sie was finden? Sollen sie nix finden? Was ist wenn sie was finden? Was bedeutet es für uns wenn sie was finden? Meine liebste Leonie die ich durch den Kinderwunsch kennengelernt habe hat mir die Angst und Sorgen etwas genommen. Wenn die Kir Genotypen auffällig sind bzw. man sagt ja fehlen kann man mit Granocyte-Spritzen unterstützen. Ist teuer... kann aber große Wirkung bringen wie ich bei ihr sehen konnte... den Leonie wartet auf ihre Drillinge die ggf. nächste Woche das Licht der Welt erblicken werden. Tja erst fast die selbe Geschichte wie unsere und nun wird sie Mama von Drillingen. Ach ich komme vom Weg ab. Also... tatsächlich haben sie auch bei den Kir Genotypen was gefunden. Mir fehlen 6 von 16 Stück. Das schwarz auf weiß zu lesen und dann das fett geschriebene deutlich risikobehaftet zu lesen war ein Schock. Kurzweilig bin ich tatsächlich in Tränen ausgebrochen. Geahnt hatte ich es... glaube ich zumindestens.. doch gehofft hatte ich wohl doch was anderes???
Was das nun allerdings genau für uns und den Kinderwunsch bedeutet weiß ich noch immer nicht genau. Habe bis jetzt nur die Info von meiner liebsten Leonie. Doch von Heidelberg gestehen noch der Therapievorschlag und Behandlungsplan aus. Ich renne schon seit einer gefühlten Eweigkeit zum Briefkasten. Jeden Tage hoffe ich, dass die Unterlagen im Briefkasten sind. Doch bis jetzt blieb der Briefkasten leer. Also warte ich weiter auf das was kommen mag.

Dafür war ich heute in Hannover bzw. in Großburgwedel. Wie mit dem lieben Dr. Ch. im März besprochen planen wir die Gebärmutterspieglung. Da ich nicht mehr eine "Hanswurst" das nach all dem Mist machen lassen möchte sind wir wieder die weite Strecke dahin gefahren. Da weiß ich was ich habe. Der Doc war damals schon super... und auch der Termin heute war toll. Wobei ich doch nervös war. Dabei war es nur ein Gespräch mit einer normalen Gyn-Untersuchung. Und vorallem ist es ja so, dass ich was das angeht ein alter Hase bin. Schließlich habe ich das gefühlte 100x schon gemacht.
Der Doc hat meine Unterlagen von 2012 ergänzt.. gefragt wie das mit Lucas passiert ist.. zur Fehlgeburt im Oktober befragt und hat uns Tips/Anregung für eine mögliche weitere Schwangerschaft gegeben. er empfiehlt mir/uns, denn Muttermund dann verschließen zu lassen... außerdem sehr engmaschig Termine beim Frauenarzt und vorallem engmaschige Kontrolle auf Bakterien. Aber er hat auch gleich gesagt, dass er den Muttermundverschluss nicht in einem kleinen Krankenhaus empfehlen würde die nur 200 Geburten im Jahr haben. Es sollte eine Klinik sein die das öfter macht... und der Herr des Hauses meinte auch gleich, dass er mich zur Not auch die Strecke nach Hannover fahren würde.. so lang es nicht wieder die M*H ist.
OP Termin steht jetzt dafür auch schon. Sogar ehr als gedacht. Schon im Oktober ist es soweit und wenn alles gut läuft starten wir im Dezember die nächste Behandlung. Einen groben "Fahrplan" haben wir heute mit dem Doc erstellt. Morgen oder Übermorgen Abend will ich mir mal den Kalender zur Hand nehmen und alles genau planen damit wir das mit der Klinik absprechen können.
Ich weiß zwar, dass man nicht alles 100%ig planen kann. Doch so ne grobe Richtung brauche ich. Ich brauche wieder das Ziel vor Augen.. und ich brauche wieder die Hoffnung

Dienstag, 24. Mai 2016

Blut ist abgegeben

Alles wieder auf "Anfang" wenn man das so sagen kann. Heute war ich bei unseren Hausarzt zum Blutabnehmen... hatte unsere Lieblingsarzthelferin vorab schon mal ne Whatsapp geschrieben wann sie denn arbeiten würde. Außer sie und der Arzt selbst kommt keiner mehr an meine Venen.smilie_happy_053.gif Aber ich sag euch... wer kann der kann! Sie macht das immer wieder super! Nix mit der Nadel wie wild unter der Haut hin und her fahren... oder die Nadel vor und zurück schieben/ziehen. Einfach rein die Nadel und schon lief das Blut.


Die 10 Röhrchen haben sich sehr gut füllen lassen... nur bei der letzten merkte man, dass die Quelle am Ende war. Aber es hat noch gereicht.
Noch schnell die richtigen Überweisungen rein gepackt und auf dem Rückweg nach Hause einmal schnell zur Post damit.
Jetzt heißt es wieder warten. Angeblich soll es jetzt "nur" 6-8 Wochen dauern bis die Blutwerte vorliegen. Lassen wir uns mal überraschen. Beim letzten mal hieß es 12 Wochen und im Enddefekt hat es dann doch noch viiiiel länger gedauert. Allerdings haben wir ja jetzt Zeit. Vor dem Jahresende soll es nicht weiter gehen. Wir brauchen Pause.. und ich bin ehrlich... nach allem bin ich noch nicht wieder richtig auf den Beinen. Die Angst ist groß.. die Sehnsucht nach Lucas ist rießig... und immer wieder das Gefühl es war die letzte Chance... und dann ist da die Wut wieder ganz groß.
Auf jeden Fall sind wir jetzt wieder ein Schritt näher auf den Weg zum nächsten Versuch. Jetzt brauchen wir nur noch den Termin zur Gebärmutterspieglung.... oder vielleicht doch wieder Bauchspieglung?!smilie_denk_09.gif Nur kann ich da noch nicht wirklich einen Termin machen. Unser lieber Dr. Ch. will, dass wir wieder dahin gehen wo sie damals meine Bauchspieglung gemacht haben. Leider haben die Wartelisten.. und dann ist es auch so weit weg von uns.. doch die machen ihren Job echt gut da. Ahhhh ich drehe mich da gerade etwas im Kreis! smilie_frech_019.gif

Donnerstag, 19. Mai 2016

Die letzten Wochen im "Schnelldurchlauf!" ;-p

Es gab eigentlich die letzten Wochen bzw. Monate viel zu erzählen. Doch irgendwie kam alles immer anders als gedacht. Aber das kennt man ja schon. Bloß nix planen, denn im Enddefekt kommt es doch eh anders.
Doch jetzt nehme ich mir die Zeit. Ich muss für mich das ganze mal aufschreiben. Zumindestens versuchen alles in Worte zu packen.

Nachdem ich die Nachricht bekam, dass alles bei Lucas auf dem Grab bleiben darf fielen mir viele Steine vom Herzen. Es hat mich die letzten Wochen "besser" leben lassen. Zu wissen, dass es Lucas trotzdem schön hat... wir dadurch eine kleine Aufgabe haben... er immer etwas buntes da hat.... es fühlt sich gut an. Vorher immer die Angst im Nacken zu haben war nicht schön. Es ist mir immer wieder aufs Gemüt geschlagen..
Kurz nachdem dann diese Sache geklärt was hatte sich erneut die Freidhofsverwaltung gemeldet. Ich muss ja gestehen... immer wenn ich eine Nachricht sehe von der Freidhofsverwaltung bekomme ich sowas wie Panikattaken. Was eigendlich Blödsinn ist. Was soll mir denn passieren? Naja auf jeden Fall wollte man nix schlimmes von mir bzw uns. Man hat ganz nett Bescheid gesagt, dass man einen Fleyer über den Freidhof macht... über das Sternkinderfeld und, dass Lucas sein Grab halt das 1. Grab sei und stellvertretend für dieses Grabfeld stehen würde... ob es okay für uns wäre wenn sie einen Teil der Bilder von der Beerdigung die sie in der Vorbereitung gemacht hatte nutzen dürfte. Ja es hat mich aufgewühlt. Ich saß hier und habe viel geweint. Alles war wieder da. Dieser unbeschreiblich große Schmerz war wieder da. Die Bilder liefen wie ein Film vor meinen Augen ab.
Doch dann war da dieser Augenblick wo ich für mich entschied meinen Teil dazu beitragen zu wollen. Unter Tränen ging ich unsere Bilder durch. Was bin ich breit Preis zu geben? Was an Bilder könnte ich hergeben? Fakt war, dass wir von uns aus kein Bild mit Lucas frei geben würden. Die sind ausschließlich für uns.. und für die die sie hier bei uns Zuhause sehen wollen. Ich schickte der Freidhofsverwaltung ein paar Bilder... verwies sie auch auf meinen Blog wo ich ja auch immer mal ein paar Bilder vom Freidhof hochgeladen habe. Tja und was soll ich sagen? Es war richtig meinen klitzekleinen Teil dazu beigetragen zu haben. Vielleicht hilft es anderen Betroffenen, wenn sie sehen was man tun kann.. dass es bei uns eine Anlaufstelle gibt.. sie nicht wie wir planlos da stehen. Diese Fleyer sollen an Frauenärzte, Krankenhäuser und Hebammen gehen... was ich persönlich schon gut finde. Am liebsten würde ich euch auch teilhaben lassen an dem Fleyer. Doch es ist ausdrücklich gesagt wurden, dass ich ihn nicht zeigen darf. Dabei ist er trotz der Umstände bzw. dass es um einen traurigen Anlass geht sehr schön gewurden. Ich bin sehr zufrieden damit!

Ansonsten arbeite ich sehr viel. Tante Melle läuft recht gut. Das nähen hilft mit unheimlich. Teils habe ich die letzten Wochen echt von Morgens bis Abends genäht.. dass Herr Melle schon oft mir sage musste, dass jetzt aber mal Schluss sei... ich auch mal Feierabend machen sollte.. und ich auch nicht am Wochenede bzw. das ganze Wochenend nähen müsste. Aber auch das hilft mir. Es gab zwar kurze Momente wo ich dachte "Melle, dass schaffst du nicht alles alleine!". Doch ich habe es geschafft.. und schaffe es auch weiter. Es braucht halt alles seine Zeit wenn man wirklich alles alleine macht und keinen Angestellten hat. Wobei der Herr des Hauses den Praktikanten hin und wieder gibt der die undankbaren Aufgaben wie Druckknöpfe drücken übernimmt. Bin ehrlich... die Druckknöpfe und ich stehen auf dem Kriegsfuß. Irgendwie drücke ich nicht richtig. Aber ich habe ja dann meinen Praktikanten.
In letzter Zeit bin ich dann immer wieder über den Spruch "Nähen ist billiger als eine Therapie!" gestolpert... also das kann ich definitiv nicht zu stimmen... hier ein paar Stoffe... da ein paar Stoffe und plötzlich sind die Schränke voll. Ich glaube der Satzt stimmt nicht ganz.. Aber Fakt ist, dass eine Therapie nicht so bunt wär und sicherlich ich immer wieder weinen würde.

Beim nähen habe ich mich im übrigen über Pfingsten entschieden etwas Ehrenamtlich zu machen. Wenn es um Kinderwunsch und Fehlgeburt geht rede ich gerne zu. Erzähle von uns. Der Herr des Hauses meinte schon ein paar mal, dass es sicherlich etwas für mich wäre... doch das mache ich ja schon hier mit dem Blog... oder bei Facebook. So entschied ich mich für "Aktion nähen für Regenbogenkinder und Frühchen". Von ihnen hatten wir für Lucas die schönen Sachen bekommen. Jetzt möchte ich anderen in der selben Situation auch etwas Farbe geben... etwas Würde fürs Kind geben... einbisschen ist es auch wie "Wiedergutmachung". Die ersten Deckchen, Mützchen und Sterne sind entstanden. Gerade versucht jemand aus der Gruppe das Krankenhaus hier vor Ort von dieser Arbeit zu überzeugen. Ich würde mir wünschen, dass sie sich beliefern lassen würden... man damit sie auch endlich etwas sensibilisiert. Wie man im Oktober mit uns umgegangen ist war unter aller Sau. Ein absolutes Unding! Und das in einem Krankenhaus was einen kirlichen Träger hat.
Ich bin jetzt also ein klitzerkleiner Teil einer goßen Gemeinschaft.


Achja... es gibt so viel. Die die hier schon länger mitlesen wissen z.b. auch von meiner Angst vor dem Auto fahren. Ja auch da habe ich an mir gearbeitet. Die Melle ist in den letzten Wochen für ihre Verhätnise sehr viel Auto gefahren.. und vorwiegen noch nicht mal das eigene sondern das von der Nachbarin. Irgendwie scheint mein Problem echt die Größe vom Auto sein. In dem kleinen Auto von der Nachbarin fühle ich mich eindeutig wohler. Da macht mir das Fahren echt weniger Angst. Herr Melle auf jeden Fall freut es, dass ich die letzte Zeit häufiger fahre und der auch mal ganz locker auf dem Beifahrersitz sitzen darf. Allerdings muss ich gestehen, dass mein Lieblingsplatz weiterhin auf der Beifahrerseite sein wird.

Was den unerfüllten Kinderwunsch angeht tut sich auch was. Heute hatten wir Post aus Heidelberg im Briefkasten. Tja und wie ich feststellen musste hat man 2012 und 2013 doch nicht alles getestet. Ich wusste, dass man die Kir Gen Geschichte nicht getestet hatte. Doch jetzt steht auf der Liste noch 3 weitere Dinge. Mit denn Sachen muss ich mich natürlich jetzt noch näher beschäftigen. Aber ich glaube das sind auch noch Gerinnungsstörungen. Zumindestens glaube ich, dass ich das mal irgendwann gelesen hatte. Also Diagnostik 2.irgendwas läuft an. Wieder 10 Röhrchen die wir von mir abzapfen lassen müssen. Heute habe ich schon kurz mit unser Lieblingsarzthelferin geschrieben wann sie arbeitet, denn nur sie und der Doc selbst dürfen bei mir nur noch Blut abnehmen. Die anderen lasse ich nicht mehr an mich ran! Mal sehen ob ich es Montag oder Dienstag Vormittag da hin schaffe.
Schade ist nur, dass man jetzt wieder zur Kasse gebeten wird. Ja wenn sie was finden... und man etwas "beheben" kann bezahlt man es. Nur warum bezahlt es angeblich die Krankenkasse nicht? Gerade wie in unserem Fall?! 3 weitere ICSI' s würden sie doch auch zahlen.. und die anderen Sachen zwecks Diagnostik haben sie doch auch bezahlt. Ich werde einfach mal ganz doof nachfragen bei der Krankenkasse.

Eigendlich könnte ich noch viel mehr schreiben. Doch ich denke für heute ist es genug. Erst melde ich mich gar nicht und dann bombadiere ich den Blog.

Dienstag, 22. März 2016

Alles darf stehen bleiben

Noch 2 Tage bis Lucas seine Beerdigung 1 Jahr her ist. In diesem Jahr hatten wir immer wieder Angst man könnte Sachen von seinem Grab nehmen, weil es nicht dort hingehört. Es sollte ja immer schlicht gehalten werden.
Tja.. diese Angst und Befürchtigung hat man uns heute genommen. Ich hatte plötzlich eine PN bei Facebook von der Friedhofsbetreiberin. Als ich den Namen gesehen habe bekam ich einen dicken Knoten im Hals. Ich hatte ehrlich Angst, dass sie mir schreiben würde wir müssten die Sachen vom Grab nehmen.. ich traute mich erst gar nicht sie zu öffnen. Mit zitternden Fingern drückte ich drauf zum öffnen. Im ersten Absatzt dann Worte die mich etwas erstarren ließen... "ich habe von einer Bekannten gehört...". Der Kopf fing das rattern an.. Oh mein Gott! Hatte sich jemand tatsächlich gestört gefühlt von den Sachen? Würde jetzt die Ansage kommen, dass wir die Dinge vom Grab nehmen sollen? Tränen machten sich breit beim weiter lesen ... denn keiner fühlt sich von dem Grabschmuck gestört. Im Gegenteil. Es sei sehr schön immer und wir bräuchten kein Angst haben, dass sie etwas ohne unser Wissen runter nehmen würden. Falls etwas stören würde, würde sie das Gespräch mit uns suchen.
In erster Linie würden sie auch nur trockene Blumen, ausgebrannte Herzen oder kaputte Sachen entfernen. Was uns auch völlig recht ist. Sieht ja sonst nicht schön aus.
Kerzen brauchen bei uns nicht entfernt werden. Lucas hat zum einen eine LED Kerze die bis zu 6 Monate brennen und zum anderen die Solarschmetterlinge. Wir dürfen ruhig es weiterhin schön für ihn machen.

Wir haben absolut keine Ahnung wer die Friedhofsbetreiberin über unser Sorge und Angst informiert hat. Es hat sich auch keiner geoutet unter unseren Freunden. Aber es muss ja jemand aus unserem Umfeld sein. Ob ich einfach mal schaue wer aus meiner Freundesliste mit ihr befreudet ist?!
Eigentlich hasse ich es wenn sich Leute einmischen in Dinge die sie nix angehen. Da kann ich echt wütend werden. Doch hier ist es irgendwie okay. Auch wenn ich es schöner gefunden hätte, wenn diese Person vorher mit mir bzw. uns gerede hätte.. dann wäre ich nicht so geschockt, überrascht und überfordert gewesen.

Freitag, 18. März 2016

Klarheit

Ich habe die letzte Nacht ziemlich schlecht geschlafen.smilie_sleep_009.gif Mein Kopf war am rattern. Was machst du mit deinem Blog? Er war mir immer sehr wichtig.. und auch eine große Hilfe meine Last etwas leichter werden zu lassen. Durch meinen Blog habe ich ganz viele tolle Mädels kennen gelernt. Mein Blog hat einigen Halt, Hoffnung, Mut, Antworten, Hilfe, Trost und keine Ahnung was noch alles gegeben. Mein Blog war in erster Linie dafür gedacht, dass ich mir Luft machen konnte.. ich meine Verzweiflung und Trauer verarbeiten konnte. Genauso habe ich mein große Freude... mein Glück mit allen geteilt.

Heute habe ich dann mit Herrn Melle in einer ruhigen Minute geredet. Er meinte genau das was ich in den oberen Absatzt auch aufgezählt habe... und das ich wegen 1, 2 oder 3 Volldeppen eigentlich meinen Blog nicht an den Nagel hängen brächte... er mich aber auch zu nix überreden möchte... und es mir auch egal sein könnte wie die Familie über uns und unseren Weg denken. Wenn wir beide mit unserem Weg zufrieden und glücklich sind, wäre alles richtig. Wenn die Familie und die auf mich angesetzten Leute hier weiter lesen sollten ist es ihr Problem.

Also eins steht somit fest! Den Blog wird es weiterhin geben.smilie_happy_339.gif Ich lasse mir von niemanden meinen Mund verbieten.. oder mich angreifen. Jeder der ein Problem mit mir, meinem Blog oder unserem Weg hat muss hier einfach nicht mehr lesen und schon gar kein unnötigen Kommentar ab lassen.
Anfeindene, kindische, unreife Kommentare werde ich einfach Löschen!
Die aus dem näheren Umfeld Probleme damit haben können das gerne haben.. ihr seit eh kein Teil mehr von unserem Leben. Geht uns einfach aus dem Weg und lasst uns in Ruhe!
Mein Blog soll weiterhin mir eine Stütze sein... er soll weiterhin der Familie und Freunden die voll hinter unseren Entscheidungen stehen Einblicke in mein/unser Gefühlsleben geben. Er soll anderen Betroffenen zur Verfügung stehen ohne Einschränkungen. Alle sollen sehen, dass auch ein noch so schwerer Schicksalschlag zusammen schweißen kann.. und was es für Mögklichkeiten gibt. Ich möchte weiterhin offen und ehrlich sein dürfen und nicht überlegen müssen was ich wie schreibe.

So viel mal dazu!

Und wenn wir jetzt schon mal bei Ehrlichkeit sind. Herr Melle und ich hatten heute nach fast 1,5 Jahren in unser alten deutschen Kiwu eine Termin zur Beratung. Wir wollten wissen ob eine ICSI bei uns überhaupt noch Sinn macht.
Den Termin haben wir uns nicht freiwillig ausgesucht.. doch es war der Wunsch von der Klinik da jetzt bald Ostern ist und die Termine knapp sind.
Ich bin ehrlich. Das Wort ICSI hat bei mir unheimlich große Angst und Beklemmung ausgelöst. Die letzten Versuche waren doch sehr belastend... es lief alles schief was nur schief laufen konnte. smilie_sh_002.gif
Doch das Gespräch mit dem lieben Dr. Ch. hat uns jetzt Klarheit gebracht. Er war wie man es von ihm eigentlich kannte sehr ehrlich, direkt, einfühlsam, nachfragend und hat ganz ehrlich an unser Wohl gedacht. Er meinte, dass er gesehen hatte wie uns die Versuche zugesetzt hatten... was für großer Stress es für uns war.
Es tat gut mit ihm so offen zu reden... und er hat genau die selbe Meinung wie es mir mein Bauchgefühl gesagt hat.
Wir werden zwar nicht in naher Zukunft starten mit einem neuen Versuch. Doch wir wissen wohin uns unser Weg führen wird. Dr. Ch. steht komplett hinter uns.. wird uns unterstützen.. steht uns mit Rat und Tat zur Seite. Den Anfang haben wir mit dem heutigen Termin gemacht. Wir haben Klarheit.. und man hat mir 4 Röhrchen Blut abgezapft. Ich kann nur wieder mal erwähnen wie gut die das in der Klinik können. Ein Versuch und gleich ein Treffer.smilie_happy_050.gif
Außerdem rät mir Dr. Ch. vor einem weiteren Versuch zur Gebärmutterspieglung.. ihr wisst ja.. mein Problem mit den Polypen. Er will, dass wir wieder die besten Vorraussetzungen haben.. Melle ihre Gebärmutter saniert ist. Die Überweisung zur Tagesklinik in Großburgwedel wollte er uns auch gleich mitgeben. Aber da ich jetzt erst an meinem Gewicht arbeiten möchte.. Herr Melle bald wieder beruflich unterwegs sein wird.. außerdem ist das Quatal fast rum und die Tagesklinik hat einiges an Wartezeit. So bald Herr Melle weiß wann er wie arbeiten muss und ich absehen kann wie das mit meinem Gewicht läuft werden wir einen Termin zur Gebärmutterspieglung machen lassen.
Wer zwischen den Zeilen lesen kann und uns richtig kennt weiß jetzt wie unser Weg aussehen wird.smilie_happy_010.gif

Donnerstag, 17. März 2016

Happy Birthday kleiner Sternenprinz

Kaum zu glauben..
Heute vor einem Jahr bist du in mir für immer eingeschlafen. 
Heute vor einem Jahr bist du still geboren.
Heute vor einem Jahr mussten dein Papa und ich dich hergeben.
Heute vor einem Jahr ist die Welt von deinem Papa und mir in 1000 Scherben zerfallen
Heute vor einem Jahr sind große Teile von unseren Herzen mit dir gestorben.
Heute vor einem Jahr machte sich eine große Leere, Wut, Trauer und Verzweiflung breit.

Lucas du hattest unser Leben völlig verändert. Du hast uns mit sooo viel Liebe, Glück, Zufriedenheit und Dankbarkeit gefüllt. Du warst unser pures Glück. Niemals hatten wir mit so einem tragischen Ende gerechnet. Papa und ich wollten dir die Welt zeigen. Wir wollten dir all unsere Liebe und Aufmerksamkeit schenken. Wir wollten dich alle wichtigen Dinge im Leben lehren.
Wir hatten uns das gemeinsame Leben mit dir in vollen Zügen ausgemalt. Du, Papa und ich.. Hand in Hand in die Zukunft.
Das Jahr ohne dich verging so schnell. Ich frage mich wo die Zeit hin ist. Denn in den Erinnerungen fühlt es sich noch so nah an. Unsere Herzen sind nach wie vor mit voller Trauer um dich gefüllt. Es tut noch immer so sehr weh zu wissen, dass du nicht mit uns Hand in Hand durch die Welt reisen wirst. Immer wieder frage ich mich ob wir dich nicht doch retten hätten können. Hätte es was geändert wenn wir sofort zum Arzt gefahren wären? Warum habe ich da nicht auf mein Bauchgefühl gehört? Warum habe ich auf die anderen gehört?
Ich weiß.. die Überlegungen sind Blödsinn.. und ich weiß, dass wir da auch nie eine Antwort drauf bekommen werden. Denoch quälen sie mich. Denoch fühle ich mich nach wie vor schuldig.

Heute ist dein 1. Sternengeburtstag. Wärst du hier unten bei uns auf der Erde geblieben, dann wärst du seit heute kein Baby mehr. Du wärst seit heute ein Kleinkind.
Lieber Lucas du fehlst uns unheimlich. Hätte ich nur einen Wunsch frei.. dann würde ich mir dich zurück wünsch. Ich würde alles geben um dich wieder in meine Arme schließen zu können. Doch alles wünschen wird dich nicht zurück bringen. Leider!

Papa und ich haben dir heute wieder Himmelspost geschickt. Ich hoffe du bekommst sie. Vielleicht kann dir dein  Uropa oder deine Uroma vorlesen was wir dir schreiben.
Die vielen bunten Luftballons sind für dich.. die kannst du und deine Uroma und Uropa nicht übersehen.



Papa und ich hoffen, dass du mit all den anderen Sternenkindern deinen 1. Geburstag gefeiert hast. Das schöne  Wetter heute hat zum feiern eingeladen. Papa und ich hatten uns ja gewünscht, dass heute an deinem Gebutstag das Wetter schön sein soll. Na da hat wohl jemand beim Herrn ein gutes Wort eingelegt?!

Heute auf deinem Geburtstag musste ich dann auch noch ins Adipositats Zentrum zum Kurs. Lust hatte ich nicht. Ich war in Gedanken immer bei dir. Auf dem Rückweg vom Zentrum führt der Weg am Friedhof vorbei wo du dein Erdenbettchen hast.. natürlich haben wir dann noch mal angehalten. Ich wollte umbedingt ein paar Bilder im dunklen von deinen Schmetterlingen machen.




Happy Birthday Lucas!

In ewiger Liebe

Deine Mama und dein Papa



Ein Bild habe ich noch für euch. Das ist der Blick von Lucas seinem Erdenbettchen. Irgendwie sehr... ahh Mist! Ich komme gerade nicht auf das richtige Wort. Anmütig???!!!


Seit mir nicht böse wenn alles irgendwie kein Hand und Fuß hat.. oder überlest wie gewohnt die Rechtschreibfehler. Aber mir laufen die Tränen vor Herzschmerz und ich sehe nicht wirklich was ich schreibe. Gut, dass ich das 10 Finger System ganz gut beherrsche. 





Dienstag, 15. März 2016

Nur noch wenige Stunden

Ruhig ist es hier auf meinem Blog gewurden. Was nicht daran liegt, dass ich nichts zu schreiben hätte. Denn ich würde mich gerne von meinem Kummer ... meinen Sorgen.. meiner Traurigkeit befreien. Doch ich bin ehrlich.. mir fällt zur Zeit alles sehr schwer.
Ich lebe so vor mich hin. Vieles im Alltag fällt mir unheimlich schwer. Ich schaffe bei täglichen Dingen nur das nötigste wenn ich mich in den Hintern trete.
Das eizigste was ich zur Zeit gerne mache ist nähen. Da bin ich abgelenkt, weil ich jedes Teil perfekt abliefern möchte. Ich möchte, dass sich die Leute an meinen Sachen erfreuen. Unser Wohnzimmer gleicht zur Zeit einem Stofflager. Viele zugeschnittene Teile warten aufs nähen.
Ich denke jeden Tag an Lucas. Mich quält immer wieder die Frage ob er leben hätte können, wenn ich auf mein Bauchgefühl gehört hätte... hätte man was tun können. Ich weiß, dass alles grübeln nix bringt. Doch abstellen kann man es auch nicht.
Nur noch wenige Stunden bis sich der schlimmste Tag in unserem Leben jährt. Kaum zu glauben, dass Lucas bald schon ein Jahr ein kleiner Sternenprinz ist.smilie_tra_191.gifMorgen ist es ein Jahr her als seine Fruchtblase geplatzt ist... und übermorgen um 8.10 Uhr ist sein 1. Sternengeburstag.
Alle sagen immer so daher, dass die Zeit alle Wunden heilt.. dass der Schmerz nachlässt. Ich kann es nicht bestättigen. Mein Herz tut nach wie vor unfassbar weh. Oft so stark, dass es mir die Luft zum atmen raubt.
Lucas fehlt Herrn Melle und mir so sehr.smilie_tra_184.gifsmilie_tra_172.gif
Wie wir diese schweren Tage überstehen werden wissen wir noch nicht so ganz. Auf jeden Fall wird man uns auf dem Friedhof finden. Herr Melle hat Geburtstagskarten besorgt.. mit denen wir Lucas unsere Wünsche, Hoffnung und die 1000 Küsschen in den Himmel schicken werden. Ich hoffe Lucas wird uns am Donnerstag etwas Sonne schicken.. uns ein Zeichen geben, dass er da ist und sich feut.

Ich würde euch ja gerne sagen wie es Kinderwunschmässig bei uns weiter gehen soll. Doch Herr Melle und ich sind uns einfach nicht sicher. Nicht sicher welchen Weg wir gehen wollen und können und genauso unsicher bin ich ob ich unseren weiteren Weg mit allen teilen möchte/kann.

Da in mir gerade die Wut auf genau die eine Person wieder unbeschreiblich groß ist richte ich ein paar Worte noch an sie...  oder ich lasse es doch lieber?! Egal...

Du bist eine PIEP! Ich hoffe du bist glücklich damit was du uns mit deinem blinden, unreifen und niveaulosen Verhalten angetant hast. Du bist schuld, dass unser überalles geliebtes Kind nicht bei uns sein kann. Ich wünsche dir ekligen Herpes.. fiesen Hautauschlag.. Haarausfall oder was auch immer. Eigentlich würde ich dir gerne das wünschen was du uns angetan hast! Doch das kann ich nicht. Keine Eltern sollten ihr Kind verlieren... keine Eltern sollten diese unendliche Leere und Trauer erleben. Genau so wenig würde ich dir wünschen, dass du niemals Mutter wirst.. wobei... manche sollten sich nicht vermehren. Ich hoffe, dass auch du dein Päckchen zum tragen bekommst. Sollte es einen Gott geben der gerecht verteilt...
Wie heißt es oft "Gottes Mühlen mahlen langsam.. aber sie mahlen!"

Fast ein Jahr quälen wir uns mit dieser Situation.


Lucas! Mama und Papa vermissen dich! Wie gerne würden wir dich noch einmal im Arm halten. Dir noch ein letztes mal ein Küsschen auf die Stirn drücken.
Wobei .. wir würden dich viel lieber für immer in die Arme schließen. Dich jeden Tag bis zu unserem Lebensende küssen.
Es tut uns leid, dass uns Welten trennen.
Wir lieben dich von hier bis zum Mond und wieder zurück!


1000 Küsschen in den Himmel!smilie_love_357.gifsmilie_love_356.gif

Mama und Papa

Montag, 8. Februar 2016

So viel um die Ohren... und trotzdem ist alles beim alten!

Der letzte und einzigste Post in diesem Jahr ist schon eine ganze Weile her. Immer wieder hatte ich mir vorgenommen zu posten. So viel hat sich getan... verändert... hat mich bewegt und belastet. Allerdings kam immer was dazwischen. Oft fehlte die Zeit, weil ich mit Tante Melle und Facebook so viel zu tun habe. Dann war erst Herr Melle und dann ich ziemlich dolle krank. Bzw. bin ich noch immer nicht ganz fit. Aber wir sind auf einem guten Weg.
In einen der letzten Post's hatte ich ja erwähnt, dass ich in einer Adipositas Klinik war und dort einen Kurs besuchen möchte. Aus dem "möchte" ist ein "tue" geworden. Mittlerweile war ich schon zwei mal von 13 in diesem Kurs.
Bei dem ersten Besuch war noch nicht so viel los. Das typische vorstellen und warum man da wäre. Naja jeder der mich kennt, weiß ganz genau warum ich da bin. Ich bin DICK! Jetzt werden einige von meinen wahren Freunden sagen "Ja stimmt! "Aber so wie du bist, bist du gut!". Was auch echt sein mag. Doch ich will was verändern. Mein vorsicht gestecktes Ziel sind 15-20kg. Doch ohne Hilfe schaffe ich das nicht. Oder es fehlt am Durchhalten???!!! Das starke PCO macht es mit dem abnehmen auch nicht gerade leichter.
Ziel des Kurses ist, dass man vorbereitet wird für eine Magenop und das man alle Unterlagen für die Krankenkasse zusammen bekommt. Denn bevor man so eine Op bewilligt bekommt, müssen einige Kriterien erfüllt werden. Ob ich dann wirklich nach dem Kurs den selben Weg wie Herr Melle gehe um richtig und vorallem dauerhaft Gewicht zu verlieren wird sich in dem nächsten halben Jahr zeigen.
Mittlerweile führe ich das 2. Ernährungsprotokoll. Das erste war ganz easy. War nur ein Strichliste... doch ich muss sagen, dass man dadurch gut gesehen hat was man isst bzw. wo ich eindeutig zu wenig von gegessen habe. Das Protokoll wertet jetzt die Ernähungsberaterin aus der Klinik aus und Ende Februar wird das Ergebniss besprochen. Man bin ich gespannt was sie dazu sagt! Jetzt das 2. Protokoll ist viel aufwändiger. Wirklich ALLES was ich esse muss abgewogen und eingetragen werden...
"Wo ich esse?"
"Wieviel ich esse?"
"Was ich esse?"
"Wann ich esse?"
"Wie ich mich danach fehle?"
"Warum esse ich?"
Ja das nimmt einiges in Zeit in Anspruch und wenn ich das so lese auf meinem Zettel frage ich mich ob ich genug esse?! Oder esse ich zu viel? Aber auch darauf wird es mit der Zeit eine Antwort geben.

Letzte Woche Dienstag waren Herr Melle und ich dann auch zum ersten mal in einer richtigen Selbsthilfegruppe für Adipositas... okay zur Eröffnung. Noch war es keine richtige Sitzung oder wie man das nennt.
Es waren echt sehr viele da. Die Selbsthilfegruppe trifft sich jetzt jeden 1. Dienstag im Monat. Also noch etwas was mich in Anspruch nimmt.

Ansonsten haben wir Lucas sein Grab versucht wieder hübsch zu machen. Nach wie vor macht es mich wütend, dass wir nicht so dürfen wie wir wollen. Ich/wir kann/können nicht viel für Lucas tun... deshalb ist das Grab sehr wichtig für mich/uns... und dazu gehört eben auch, dass Herrichten. Ich möchte, dass sein Grab trotz allem nach etwas Kind aussieht... es farbenfroh ist... dass immer ein Lichtlein für ihn brennt. Deshalb hatten wir ja Lucas eine kleine Laterne im Dezember gebracht. Die Weihnachtsdeko ist verschwunden und Ostern/Frühlich sind eingezogen. Eigentlich sollte ein wunderschöner Engel sein Grab verschönern.


Doch da würde es Probleme geben. Er ist einfach zu groß, deshalb steht der Engel nun bei uns Zuhause. Wobei ich noch immer denke er würde wunderschön auch auf dem Funkelfeld auf dem Friedhof aussehen. Aber was nicht ist, ist nicht! So traurig es mich auch macht. Als Herr Melle und ich dann am Samstag einkaufen waren wollten wir einen etwas kleineren Engel kaufen... er war auch schon im Einkaufswagen drin... doch dann entdeckte Herr Melle einen Schmetterling aus Metall. Auch groß.. aber nicht so.. mhh  wie nenne ich es mal?! Voluminös?! Wir stellten also den Engel zurück ins Regal und entschieden uns für den Schmetterling.




Dank Solar leuchtet der Bauch vom Schmetterling

Er passt so schön dahin. Wir beten, dass er beleiben darf und, dass ihn keiner klaut. Leider wird ja immer wieder auf Friedhöfen geklaut.
Samstag war das Wetter so schön. Die Sonne schien als wir bei Lucas auf dem Freidhof waren. Es waren außer uns auch mal andere Besucher auf dem Friedhof. Was ehr selten ist.
Als Herr Melle Lucas seine Laterne mit neuen Aufklebern bestückte, kam eine ältere Dame rüber zu dem Sternkinderfeld. Sie unterhielt sich lange mit uns.. und sie fand den neuen Schmetterling so toll. Fragte wo man so einen kaufen könnte. Sie meinte auch es muss umbedingt nach Kind aussehen und es würde sicher keinen stören, wenn da was buntes stehen würde. Das tat gut zu hören!





Heute morgen bin ich dann mit einem sehr unguten Gefühl aufgestanden. Wir hatten ein sehr schlimmes Unwetter. Meine Sorge war, dass der Schmetterling umgekippt oder sogar gebrochen sein könnte. Also sind wir heute gleich wieder zum Friedhof gefahren um nach dem Rechten zu sehen.
Herr Melle konnte schon von der Straße aus sehen, dass er noch an Ort und Stelle stand. Erleichterung!!!
Mittlerweile hat der Friedhofsbetreiber auch die Rosen unter denen Lucas schläft zurück geschnitten. Das war aber auch nötig. Hätten sie es jetzt nicht gemacht hätten wir was sagen müssen. Wenn Rosen zu groß werden sieht es irgendwann ungepflegt aus.

Nächstes mal wenn wir hinfahren nehmen wir seine kleine Blumenvase mit. Es muss umbedingt noch was blühendes hin... oder mal schauen, dass wir ein kleines Gesteck bekommen was nach Ostern aussieht.

Nur noch 5,5 Wochen... 5,5 Wochen und dann ist Lucas sein 1. Sternengeburtstag. Der Gedanke daran lässt mir jetzt schon die Luft abschnüren... die Tränen schießen in die Augen. Die Zeit ist irgendwie so schnell vergangen.. doch der Schmerz und die Sehnsucht sind geblieben. Auch wenn ich nicht mehr dauernd drüber rede oder schreibe.. aber es tut weh! Es macht traurig! Ich fühle mich hilflos! Ich fühle mich leer und unvollständig!
Die Psychologin meinte es könnte uns vielleicht gut tun an den Ort des Geschehens zurück zu kehren. Sie weiß zwar, dass wir erst einmal alle Wunden aufreißen würden... in ein Loch fallen.. doch es könnte "heilend" wirken. Als Herr Melle mir davon erzählte bin ich in Tränen ausgebrochen. Ich war gerne in Dänemark. Ich liebe die Meeresbrise... die Dünen.. die Menschen.. ich mag die Kammerjunker.. den Haverati... ich liebe diese Freiheit und Leichtigkeit. Doch plötzlich war da nur noch Angst in mir und die Traurigkeit. Ich bin hin und her gerissen. Ein Teil meines Herzens ist in Dänemark geblieben... doch da ist dieses große ABER!!!

Tja und dann gibt es auch noch etwas "Erfreuliches". Herr Melle hatte Kontakt mit unser Krankenkasse. Freunde meinten, dass wir durch die Geburt von Lucas neue Versuche was ICSI`s angeht hätten. Also hat es die Krankenkasse geprüft... und ja wir hätten 3 neue Versuche. Aber das steht alles noch in den Sternen. Wir wollen vorher einiges prüfen lassen von unser deutschen KIWU... wenn sie uns noch wollen. Nur wenn sie sagen, dass sie Sinn in so einer Behandlung sehen würden wir es noch mal versuchen.


Samstag, 2. Januar 2016

Frohes neues Jahr

Mittlerweile ist das neue Jahr schon 2 Tage alt. Wie doch die Zeit vergeht. Bei vielen ist mittlerweile schon der erste Stress ausgebrochen.
Dieses Jahr Silvester haben wir alleine verbracht. Einmal kurz zu Lucas zum Friedhof....schön entspannt gegessen... später saß ich mit meiner Jogginghose mit Herr Melle auf dem Sofa. Ich war sehr erschöpft von den Tagen zu vor.
Herr Melle hat mich mit einem besonderen Ballon überrascht. Ich stand mit Tränen da. Es zeigte mir mal wieder wie sehr auch er unseren Lucas vermisst. Schön, dass er diesen Ballon gemacht hat für Lucas. Jetzt bliebt zu hoffen, dass er ihn auch bekommt... er unser Angebot wahr nimmt. Seit der Geschicht von den Sternenkinder glaube ich an Wiedergeburt.. und es gab immer wieder Erlebnisse die mir gezeigt haben, dass wir nicht alleine sind.




So eine wundervolle Idee von Herr Melle! Natürlich ging der Ballon nicht alleine in den Nachthimmel rauf. Damit auch ein kleines kurzes Lichtchen schimmerte gab es zwei Wunderkerzen dran.


Mich würde ja echt interessieren wohin dieser Ballon geflogen ist.... bzw. wo hin es die von Weihnachten gezogen hat. Ob sie jemand gefunden hat? Als Kind habe ich mal im Kindergarten beim Ballonwettflug mitgemacht... ach Gott da gab es noch die Mauer! Man ist das lange her! Auf jeden Fall ist mein Ballon in den Osten geflogen und worde gefunden. Ich war damals stolz wie Oskar.

Da unser Lucas immer ein großer Teil von uns bleiben wird... wir es ihn so gut es geht schön machen.. ihn miteinbeziehen gab es auch etwas Silvester für ihn.

Um Null Uhr stand ich dann mit ganz dicken Tränen vor der Tür. Schmerz... Sehnsucht... Trauer machten sich ganz breit. Um uns herum hörte man die Nachbarn gröllen.. sie schossen voller Freude die Raketen in den Himmel. Ich hingegen steckte die kleine Batterie mit den Fontänen für Lucas an. In Gedanke schickte ich ihn wieder ganz viele Küsschen in den Himmel. Mit jedem Schuss in den Himmel war der Gedanke da "Siehst du uns?" "Freust du dich?" "Geht es dir gut?" und "Komm bitte zurück zu uns!"
Wir waren auch ehrlich nicht lange draußen. Ich glaube so kurz standen wir noch nie vor der Tür.

Am 1.1. dann etwas Freude. Tante Melle feierte ihren 2. Geburtstag. Wahnsinn. Damit hätte ich damals echt nicht mit gerechnet als ich mit dem nähen begonnen hatte. Natürlich gab es auch ein kleines Gewinnspiel wo am 1.1. der Gewinner gezogen worde. Man hat die Gewinnerin sich gefreut! Selten jemand erlebt der sich so wahnsinnig drüber gefreut hat. Der Gewinn ist natürlich schon auf den Weg und wenn es schon mal ums gewinnen geht... Ich habe selbst auch was gewonne!!! Als ich davon eben erfahren habe bin ich völlig ausgerastet. Ich habe noch nie was gewonne. Ob das ein gutes Omen für 2016 ist? Wenn das Jahr doch so gut startet kann es doch gar nicht so scheiße werden wie das letzte Jahr!?
Jetzt muss ich mich nur noch entscheiden welches Motiv ich haben möchte. Ich bin sooo unschlüssig. Da ist ein Motiv schöner als das andere. Freunde und Schwester sind nicht wirklich ne Hilfe. Die eine ist Jungenbezogen und die andere Mädchenbezogen. Meine Schwester ist neutral und springt hin und her...

Hat eigentlich jemand von euch sich Vorsätze gegeben? Ich ja! Und dieses Jahr arbeiten wir wirklich dran. Ich habe mich für einen Adipositas Kurs angemeldet der über 6 Monate geht. Ja hat wieder Geld gekostet aber ich will was tun und hoffe, dass es uns bei der Kinderwunschbehandlung etwas hilft. Ich möchte mich wieder wohler fühlen... ich möchte was ändern und Herr Melle folgen. Mit ganz viel Glück beginnt der Kurs auch schon Mitte/Ende Januar. Dann habe ich noch ein weiteres kleines Problem was behoben werden müsste. Seit Lucas seiner Geburt habe ich wiederkehrende Schmerzen oberhalb des Bauchnabels. Lange habe ich es rausgeschoben. Doch innerlich wusste ich was es ist. Hatte es auch schon Herr Melle gesagt, dass ich vermute einen Bauchdeckenbruch zu haben.  Tja so ist es nun auch. Unter der Geburt von Lucas ist das wohl passiert.. denn es ist genau die Stelle wo sie damals mit 2 Leuten auf mir gedrückt haben damit die Plazenta sich löste. Bis jetzt muss es noch nicht sofort operiert werden. Doch ich muss aufpassen, dass sich keine Organe in diesen Bruch setzen.. denn dann kann es ganz schnell ganz böse werden. Der Doc meinte wie ein Blinddarmdurchbruch.
Also schön aufpassen Melle!