Jetzt bin ich gut vorbereitet

Dank des reibungslosen Kontakt und Versand sind heute das Utrogest und Estrifam aus Frankreich gekommen. Jetzt kann ich schlucken und "mormeln" soviel wie ich will und brauch. Wir sind somit für alles was kommt gut vorbereitet.
Also hopp hopp liebe Gebärmutterschleimhaut.. wachse schön fleißig damit wir nach Tschechien fahren können um unsere Frostis ab zu holen.  

Da ruft man extra an...

Da ich für die Embryonenspende noch Prednisolon, etwas Estrifam und Utrogest brauchte hat Herr Melle während ich mit unsere Cora Gassi war bei unserem Hausarzt angerufen und Rezepte für die Medis geordert und ne Überweisung zum Frauenarzt. Soweit so gut! Ich vorhin hin und was ist? Die Praxis ist noch zu.. die machen jetzt erst ab 15 Uhr statt 14.30 Uhr auf. Irgendwie verkürzen sie immer mehr... kein Wunder, dass es da immer mehr drunter und drüber geht. Selbst unser Zahnarzt hat mittlerweile längere Öffnungszeiten für Berufstättige eingeführt.
Wir also erst einmal andere Dinge erledigen gewesen und dann nochmal hin. Tja und dann heißt es nur "Ich habe nur eine Überweisung für SIE!" Hääää??? Sie dürfen sowas nicht aufschreiben.. und ich müsste es mir beim Frauenarzt oder in der Kinderwunschklinik besorgen. Schönen Dank auch!!! Die Pille können sie auf Privatrezept aufschreiben doch dies jetzt nicht? Zum Frauenarzt wollte ich eigentlich erst zum Ultraschall am 5.11. gehen... doch so lange kann ich nicht auf das Prednisolon warten.
Somit setzten wir die Reise zum Frauenarzt fort... um dort zu erfahren, dass der Doc erst viel später kommen würde.* Grrr* Ich also meine Bestellung abgegeben und wieder zu Herr Melle ins Auto gestiegen. Dann noch "schnell" zu unseren Freund gefahren wo Herr Melle beim Umzug helfen musste und auf den Rückweg wieder zum Frauenarzt... ich muss zugeben, dass es heute echt etwas wirr war.
Ich komme also beim Frauenarzt an und bekomme gesagt, dass die Rezepte noch nicht fertig seien. Beim Prednisolon wussten sie die mg Angabe nicht und beim Utrogest nicht wie groß die Packung sein sollte. Nach etwas warten ging es dann hoffnungsvoll unten in die Apotheke... und plötzlich hielt ich das Prednisolon in den Händen und wusste innerlich "jetzt sind wir noch ein Stückchen weiter..." . Das Rezept für Estrifam und Utrogest habe ich noch nicht eingelöst da wir eine große Menge brauchen und es somit alle mal lohnt wieder in Frankreich zu bestellen. Herr Melle und ich planen jetzt mal großzügig alles.. und auch so, dass wenn es klappen sollte bei dem Versuch bis zur 12.SSW genug da ist. Einige werden jetzt sicherlich denken "Warum das?" "Lass den TF und den BT erst einmal kommen!" Aber zum einen verschreibt mein Frauenarzt die Medis nie auf Kassenrezept und zu Deutschland sparen wir mehr als 10€ pro Packung Utrogest... und 8 Stück werden wir dann brauchen. Also 80€ werden da schon mal gespart. Aber das meisten sparen wir bei dem Estrifam. Da haben wir für den geplatzen Kryoversuch lächerliche 2,50€ für 28 Tabletten bezahlt. Hier in Deustchland kostet aber die Packung 16,55€.. gut die 3 Monatspackung ist etwas günstiger mit 23,66€... doch so bezahlen wir nur 7,50€. Insgesamt bräuchten wir nochmal 9 Packungen Estrifam.. macht (wenn es bei den alten Preisen geblieben ist) 22,50. Da jucken mich auch nicht die 12€ Versand... gespart ist gespart! 2. Halten die ja auch ne ganze Weile falls der Versuch nicht klappen sollte---> wovon wir jetzt einfach mal nicht aussgehen. Wir sollten positiv denken und auf die Blastos hoffen.

So meine Lieben da draußen! Herr Melle und ich gehen dann mal ne Mail nach Frankreich schicken.... oder doch lieber ins Bett gehen? Ich bin irgendwie fertig... ich merke wie schwer meine Augen werden.

Zwei

Zur Zeit spielt die Zahl 2 eine Rolle bei uns. Heute ist schon Tag 2 vom neuen Zyklus... somit nehme ich seit 2 Tagen wieder Estrifam und wir befinden uns auf dem Weg zur Embryonenspende. Als gestern Morgen Frau Mens anklopfte, habe ich mich gleich mit der Klinik in Tschechien in Verbindung gesetzt um uns "anzukündigen"
Außerdem habe ich am Freitag Bescheid bekommen, dass sie 2 passende Embryone für uns haben. Leider nicht mehr von den selben Spendern was heißt, dass wir keine genetischen Geschwister  bekommen können. Doch die Spenderdaten hören sich perfekt an.. sie klingen wirklich komplett nach uns.

 Die Spenderin ist geboren im Jahre 1986. Hat die Blutgruppe A+, Augen blau und Haare braun Ist 164 groß und wiegt 62kg. Sie ist somit nur 1cm kleiner als ich.. vier Jahre jünger als ich... vom Gewicht reden wir jetzt mal nicht! Ich weiß auch so, dass ich Übergewicht hab. 

Der Spender ist 1984 geboren und somit ein Jahr jünger als Herr Melle.. hat Blutgruppe 0+, Augenfarbe braun und Haarfarbe braun. Ist 186 groß und wiegt 79kg .

Wir haben "JA!" zu den beiden Embryonen gesagt. Grund dafür war, dass wenn wir "normal" adoptieren würden und ein Geschwisterchen haben wollten auch keine genetisch verwandte Kinder bekommen würden. Von daher ist es doch eigendlich egal. 

Morgen rufe ich bei meinem FA an um ein Termin für den US aus zu machen. Außerdem brauche ich noch umbedingt Prednisolon... und er soll mir sicherheitshalber ein Rezept für das Estrifam aufschreiben. Falls meins was ich noch habe nicht reicht bis wir nach Tschechien fahren. 

Nach Hotels haben wir mittlerweile auch schon geschaut. Doch gebucht ist noch nix. Wir haben gesagt, dass wir erst kurz vorher buchen werden... je nachdem was bei dem US herauskommt und die Klinik in Tschechien dazu sagt. Was dann ja zwischen dem 5.11. und dem 7.11. sich entscheiden wird.

Abschied und die ersten "Lügen"

*schnief*
Irgendwie bin ich etwas wehmütig gewurden. Heute stand das letzte Gespäch mit unseren Lieblingsdoc aus der KIWU an. Wir wussten, dass der Punkt früher oder später kommen wird... und nun ist er da.
Wir sind jetzt seit Februar 2011 den Weg gemeinsam gelaufen. Haben auf der Reise sehr viel erlebt... und nun soll/ist es vorbei??? Ich werde meinen Lieblingsdoc nicht mehr wieder sehen??? Irgendwie wird er mir fehlen. Wenn ich ehrlich bin gehörte er irgendwie zur "Familie" dazu. Ich glaube, dass ich ihn in alle den Jahren auch öfter gesehen habe als die eigene Familie.
Das Gespräch war okay. Er erklärte mir, dass es ihm und auch dem Labor sehr leid tun würde. Es hätte keiner damit gerechnet und sie können sich nicht erklären wie das passieren konnte. Er meinte, dass wir uns auf gar keinen Fall einreden sollten, dass es an uns bzw. an unseren "Proben" gelegen haben könnte. Aber irgendwo muss etwas schief/fehl gelaufen sein. Er redete von einem "technischen Problem".. was jetzt nicht heißen soll, dass es z.B. am Bruhtkasten lag. Es könnte schon am Tag der Punktion "Probleme" gegeben haben  wie z.B. duch Stress für die Eizellen. Oder auf dem Weg der Befruchtung. Man kann es einfach nicht nachvollziehen woran es lag. Er ist auf jeden Fall unzufrieden mit der Situation. Mhhh! Das ändert aber ja numal nix an der Situation.
Natürlich hat mich mein Lieblingsdoc gefragt wie es nun bei uns weiter gehen soll... ob es weiter gehen soll, weil wir ihm ja ein paar mal gesagt haben, dass es der letzte Versuch sein wird. Er versteht, dass wir die Embryonenspende in Angriff nehmen wollen. Der Lieblingsdoc meinte, dass es richtig ist nach allem was wir durch haben... und er findet es toll, dass wir uns so geeinigt haben. So ist wirklich keiner von beiden "benachteiligt" oder "ausgegrenzt". Wenn wir Hilfe auf diesem Weg bräuchten wäre er sehr gerne für uns da und würde mit seiner helfenden Hand bereit stehen. Auf jeden Fall sollen Herr Melle und ich uns immer mal wieder bei ihm melden... es würde ihn interessieren was aus uns gewurden ist. Was wir sicherlich machen werden! Am liebsten würde ich ihn mit den Worten überraschen "Wir haben es geschafft und sind eine richtige Familie!".

Ansonsten bin ich jetzt schon zur "Lügnerin" gewurden. Gestern z.B. hatte meine Schwägerin angerufen. Sie hatte am Dienstag bei Facebook gelesen, dass es mir nicht so gut ging und hatte sich schon gedacht, dass es um den Kinderwunsch gehen würde. Hat aber nicht weiter nachgefragt, da sich einige von meinen Freunden in die Haar bekommen haben, weil ich nicht öffentlich geschrieben habe warum es mir schlecht geht. Auf jeden Fall hat sie dann auch gefragt ob und wann es weiter gehen wird. Jetzt habe ich ihr erzählt, dass wir das "WANN?" sponntan entscheiden werden und noch absolut nix geplant wär. *hust* Genauso habe ich ihr nur erzählt, dass wir Blastos machen werden da wir dies noch nicht hatten.. das es gespendete Embryone habe ich mal nicht erwähnt. Ich weiß, dass sie gleich zum Schwiegermonster rennen würde... und das Schwiegermonster ruft dann gleich die ganze Verwandtschaft wieder an. Das konnte sie echt schon immer gut. Als wir uns verlobt haben wussten innerhalb von wenigen Stunden alle Bescheid.. Verwandte, Nachbar.. einfach alle. Als ich das erste mal schwanger war und wegen der Überstimu im Krankenhaus lag war es das  gleiche Spiel.
Genauso habe ich der Schwiegermutter von meiner großen Schwester (die kennen das Problem aus der eigenen Familie) und der Schwägerin nichts genaues gesagt. Ich denke, dass sie es nicht verstehen würden. Deshalb habe ich als sie heute mit dem Thema Wunschkind ankamen nur die Hälfte erzählt.. wir fahren nach Tschechien um ein Versuch zu wagen mit Blastos. Fertig!
Nicht jeder muss alles wissen...
Bis jetzt wissen im realen Leben nur einige Freunde wie Patenkinds Mama, meine Gassi-geh-Partnerin und meine beiden Schwestern davon. Ihnen habe ich auch gesagt, dass sie es nicht meiner Mum erzählen sollen. Ich weiß nicht wie sie zu der Situation stehen würde. Vielleicht tue ich ihr Unrecht??? Da sie auch oft von Adoption gesprochen hat. Aber ich glaube, dass sie da ehr von der anderen Form ausgegangen ist.

Nägel mit Köpfen machen!

Eigentlich habe ich mehrfach Post's an einem Tag nicht so gerne. Doch gerade überschlagen sich bei uns die Ereignise. Einige werden jetzt sicherlich sagen "Macht langsam!" "Überschlagt euch doch nicht!" "Wartet doch noch einbisschen!" "Macht eucht doch noch ein paar Gedanken darüber!"
Ich hingegen denke wenn man sich sicher ist sollte man Dinge "festmachen". Haben mein Mann und ich damals schon gemacht als wir nach nur 6 Monaten ernsthaft gesagt haben, dass wir heiraten werden und uns verlobt hatten.. 3 Monate zuvor hatten wir zwar auch schon mal von gesprochen... aber nach 6 Monaten ist es natürlich fester! Und wenn man dann mal sieht, dass wir im Februar schon den 10. Hochzeitstag haben war unsere Entscheidung richtig. Wenn es passt, passt es einfach! 

Aber jetzt zum wesentlich Punkt zurück. 
Heute habe ich mehrfach unsere zugeteilt Betreuerin in Tschechien "genervt" mit meinen/unseren Fragen. Es wurde immer ziemlich schnell geantwort und nun ist es "fest". Nächsten Zyklus geht es los. Wir legen den Vorwärtsgang ein und starten dann die neue Tour mit Vollgas. 
Eben kam die genaue Behandlungs-Instruktionen  für den Kryoembryotransfer:

 

 Mit der Stimulation beginnen Sie am ersten Tag Ihrer Menstruation mit Estrofem=Progynova 2 mg 1-1-1 zu nehmen  (3x1 mal täglich 1 Tbl.), dann zwischen 19.-21. Tag Ihrer Zyklus wird der Embryotransfer durchgeführt. Mit der Stimulation können Sie in jedem Menstruationzyklus beginnen, also den Termin können Sie selbst beeinflussen. Den genauen Kryoembryotransfertag werden wir erst auf Grund Ihres Ultraschallergebnises planen.

6 Tage vor Kryoembryotransfer beginnen Sie mit Utrogestan zu nehmen. Die Dosierung 4-0-4.

Ich bitte Sie, zwischen 12.-14. Zyklustag einen Ultraschal zu machen. 

Geben Sie mir dann über den Ultraschal Bescheid.

Geben Sie mir auch Becheid, wann Sie mit der Stimulation beginnen.

Danke

Als ich das dann eben gelesen habe gingen mir wieder neue Gedanken durch den Kopf. 

1. Das Estrifam/Progynover ist gleich höher dosiert als in unser noch KIWU. Da haben wir 3 Tage 1 Tablette, 3 Tage 2 Tabletten und dann 3 Tabletten am Tag. Vorteil könnte sein, dass meine Gebärmutterschleimhaut vielleicht besser ist als in diesen gescheiterten Versuch???

2. Ist die Dosierung vom Utrogest höher. Bis jetzt war es immer so, dass ich 2x2 am Tag nehmen sollte. Erhöht wurde immer nur wenn ich dachte es könnte die Fehlgeburten verhindern. Könnte auch für ein besseres Bauchgefühl sorgen!

3. Embryotransfer zwischen 19. und 21. Zyklustag fand ich etwas spät.. bis ich nachgerechnet habe, dass es doch normal ist wenn man Blastos macht. 

Dann können wir uns also langsam Gedanken machen wie wir nach Brünn reisen.. und wo wir nächtigen werden.

Danke!

Gestern musste ich bis Abends immer wieder weinen. Ich konnte es einfach nicht verstehen. Im Kopf die typischen Fragen "Warum?" "Wieso?" "Weshalb?" "Wie konnte, dass passieren?" "Was haben wir falsch gemacht?" "Wo ist was schief gelaufen?" "Sind meine Eizellen mittlerweile wirklich Schrott?"
Innerlich war da irgendwie Wut.. Wut über mich. Schließlich habe ich gesagt, dass sie eingefrohren werden sollen. Gefühlt habe ich Schuld gehabt, dass wir wieder einige Euronen in den Sand gesetzt haben. Alleine was das Lagern uns gekostet hat war eine Stange Geld.. und nun kommen die Kosten vom Versuch. Wo wir noch nicht genau wissen wie und was abgerechnet wird. Auf jeden Fall 2 Ultraschalle, Hormonstatus, Blutbild von mir und wahrscheinlich das Aufbereiten von den Spermien??? Wir werden es sehen.

Auf alle Fälle geht es mir heute besser. Tränen sind heute noch keine geflossen und die letzte Nacht habe ich gut geschlafen. Woran es lag? Pippi Lottta vom Blog http://pippilottta.wordpress.com/ hat mir geholfen.. Mut zu gesprochen.. mich virtuell umarmt.. mich in eine geschlossene Gruppe bei Facebook eingeladen und war einfach nur da für mich.
Die Einladung in die Gruppe war Gold wert! Es hat mich weiter gebracht.. mich und Herr Melle bestärkt unseren geplanten Weg weiter zu gehen. Dank Pippi Lottta weiß ich, dass wir die richtige Wahl der Klinik getroffen haben... ich habe einige Mädels innerhalb von wenigen Stunden kennengelernt die dort erfolgreich unseren geplanten Weg gelaufen sind. 3!!! von ihnen sogar mit doppelten Erfolg. Die Mädels aus der Gruppe waren sehr herzlich zu mir. Ich habe mich plötzlich nicht mehr alleinegelassen gefühlt... verstanden in meinen Sorgen, Ängsten und Gedanken.
Leider musste ich aber auch feststellen, dass es Menschen gibt die unseren Weg nicht gut finden. Deshalb habe ich beschlossen gewisse Personen von unserem neuen Weg fern halten werde. Es wird nicht mehr wie sonst jeder alles erfahren. Ich will uns und unsere hoffentlich entstehendes Kind schützen. Es soll keine Ablehung erfahren sondern so geliebt werden wie wir es machen würden, weil es unser Wunschkind wäre. Das traurigste daran ist, dass es von Menschen kommt wo ich nicht mit gerechnet hätte... von denen ich 100%ige Zustummung erwartet hätte.
Doch es gibt mehr Menschen in unserem Umfeld die unsere Entscheidung verstehen. Viele haben mir gestern persönlich bei Facebook und WhatsApp geschrieben.. mir Sprachnachrichten mit lieben Worten geschickt.. haben angeboten, dass ich anrufen kann. Dann die lieben Worte hier auf meinem Blog!!! Soviele denken an uns.. so viele drücken uns die Daumen.. soviele die für uns da sind! Das war etwas Balsam für die Seele... zumal die lieben Worte auch aus der eigenen Familie kamen. Meine große und nächst kleinere Schwester stehen voll hinter uns.. waren interssiert wie alles ablaufen wird.. ob es illigal wäre... wann es los gehen kann usw.
Aber am meisten habe ich mich gefreut über eine Nachricht von einer lesbischen Freundin. Ich denke, dass sie mich am ehsten verstehen kann da sie irgendwann sicherlich auch auf ne Samenspende angewiesen sind wenn der Kinderwunsch kommt. Sie sieht bei diesem Schritt nix schlimmes oder abstößendes.. es wäre unser Kind da es in mir heranwachsen würde. Gene hin oder her. Was ein Kind wird kommt nicht alleine von den Genen.

Heute morgen gab es dann nochmal die Bestättigung aus der KIWU, dass wirklich nix mehr passiert ist über Nacht. Da Herr Melle wie gewohnt dieses Telefonat führt fragte er dann auch nochmal nach ob die Eizellen überhaupt das auftauen überlebt hatten... oder wieviele da schon verloren gegangen sein. Fakt ist das alle 10 Eizellen das Vitrifizieren überlebt hatten. Was schon mal für die Methode spricht. 4 Stück haben nach 6 Stunden sich degeneriert was wahrscheinlich an dem hohen Stress durchs einfrieren und auftauen liegen könnte. Warum die anderen 6 Eizellen nichts getan haben weiß man nicht.
Auf jeden Fall kann ich ab heute die Medis absetzen und auf die Abbruchblutung warten... ggf. geht es dann im November wirklich schon nach Tschechien in die Klinik. Um das abzuklären muss ich mich nun mit unser Betreuerin auseinander setzen.

Seit alle ganz lieb gedrückt von mir/uns! Danke für die lieben Worte von euch!

ausgeblüht

Die Eisblumen haben ausgeblüht.. oder nie geblüht. Wir sind am Ende dieser Reise angekommen bevor sie überhaupt richtig gestartet ist.
Wir wussten, dass es passieren kann wieder eine Null-Befruchtung zu haben.. aber unsere Hoffnung war trotzdem groß. Bei 10 Eizellen hatte man die Hoffnung wenigstens 3-5 befruchtete zu haben... und dann so 2 für den Transfer. Es sollte einfach nicht sein!
Es tut weh tief im Herzen. Die Hoffnung auf ein Wunder.. auf unser Wunder war da. Zu wissen, dass es nie ein Kind geben wird was die Gene von uns hat schmerzt. Niemand der mein kleines Näschen hat... niemand der die Augen von mir hat.. niemand der die ruhige Art von Herr Melle hat.. niemand der die Ohren von Herr Melle hat. Aber wir haben versucht etwas an der Situation zu ändern. Haben hart gekämpft.. viel verloren.. sind tief gefallen und immer wieder aufgestanden. Auch dieses mal werden wir wieder aufstehen. Wir versuchen nach vorne zu schauen... ich zwar noch mit vielen Tränen in den Augen.... allerdings arbeite ich jetzt an Plan B.
Die erste Mail nach über einen halben Jahr wurde nach Tschechien geschickt.. Antwort kam auch schon in der wir erfuhren, dass sie zur Zeit KEINE Wartezeit haben. Wenn wir wollen könnten wir schon im kommenden Zyklus nach Tschechien fahren. Den Fragebogen zu Plan B habe ich nun größten Teils schon ausgefüllt. Wenn Herr Melle nachher nach Hause kommt gehen wir ihn gemeinsam durch und schicken ihn dann ab... und dann schauen wir mal wann und wie es dann laufen wird.

1. Erleichterung

Wir haben die erste Hirte auf den Weg zum Wunschkind bei diesen ungewöhnlichen Kryo-ICSI Versuch geschafft. Das was uns zur Zeit die größte Sorge gemacht hat liegt hinter uns. Uns sind gefühlte 100.000 Steine von den Seelen gefallen. Statt den 18 Schwimmerchen vom letzten SG waren wir wieder im Mio. Bereich. Also mehr als genug um die Ei(s)zelle zu befruchten.
Ich stand etwas neben mir und verstand nicht was es hieß als die Dame meinte "Die Probe ist unterwegs". Doch dann sah ich Herr Melle... hörte ihn sagen "Und wie ist die Konzentratio?!?!?" und im nächsten Augenblick stand ich da und musste schlucken. Hatte Tränen in den Augen... im Kopf die Stimme "Melle!" "Jetzt wird hier nicht geheult!" "Es ist alles gut!"  
Heute Nacht können wir sicherlich etwas besser schlafen als letzte Nacht. Die Sorge und Angst, dass wieder nix da ist was wir zur Befruchtung nutzen könnten war sehr groß. Der Druck auf Herr Melle sehr groß. Ich fühlte mich so hilflos ihn gegenüber. Hätte ihn gerne aufgemuntert.. gesagt, dass alles gut werden würde. Selbst der Versuch zu sagen, dass er sich nicht unter Druck setzen soll da wir dann eben einfach abbrechen und warten... den Ei(s)zellen wäre es ja egal wie lange sie schlafen .. kam nicht so gut an.
Deshalb tat es uns gut gestern den Tag mit Freunden zu verbringen. Wir waren auf dem (ähm hießt das so?) Märchenmarkt in Höxter mit den Kinder und hatten einen sehr schönen Tag. Abends dann noch schön Pizza bestellt und den Abend ausklingen lassen... uuuund ich durfte Baby spazieren schieben, kuscheln, knutschen, wiegen und schlafend im Arm halten. Das war so süß! Natürlich konnte Herr Melle schon mal Bekanntschaft machen wie es ist mit dem Kinderwagen in die Hake gefahren zu werden. Ganze zweimal habe ich ihn erwischt auf dem Märchenmarkt.
Herr Melle hatte dann nach dem kurzen Nickerchen auch die Möglichkeit zu kuscheln und zu tragen... und die kleine Maus hat ihm super gestanden. Es war so herzallerliebst die beiden zusammen zu sehen.
Als Glücksbringer für heute hat er dann auch das Shirt getragen wo die kleine Maus drauf gesabbert hatte. Romy ist seit heute unser Glücksbringer. Hoffe, dass das Glück uns bei dem Auftauen der Eizelle nicht verlässt... morgen Früh bekommen wir dann den gewohnten Anruf. Noch geht es mit der Anspannung und Angst. Mal sehen wie es heute Nacht wird.


Und da ich gerade das Lied von Eisblume im Kopf habe und ihn passend finde für unsere Ei(s)zellen  kommt der Songtext

Der Tag flieht eilig aus der Stadt
Sie trinkt sich an den Schatten satt
Und gibt ihr wahres Antlitz preis
Die Pfützen schimmern schon wie Eis
Am Himmel glänzt ein Silberstreif
Der Abend wandelt Tau zu Reif
Die Bleichheit die von unseren Wangen schneit
macht uns wie Engel schön
Sie sollten auf die Knie gehen
und beten das der Mond verhangen bleibt

Wir sind wie Eisblumen
Wir blühen in der Nacht
Wir sind wie Eisblumen
Viel zu schön für den Tag
Wir sind wie Eisblumen
Kalt und schwarz ist unsere Nacht
Eisblumen blühen in der Nacht

Der Morgen wandelt Reif zu Tau
Der Tag macht alles grell und rau
Wir kleiden uns in Traurigkeit
Doch geht der Tag und unsere Zeit
Wer leuchten Will, der fleht das Licht
Der schaut der Nacht ins Angesicht
Die Bleichheit die von unseren Wangen schneit
Macht uns wie Engel schön
Sie werden auf die Knie gehen
Und beten das der Mond verhangen bleibt

Wir sind wie Eisblumen
Wir blühen in der Nacht
Wir sind wie Eisblumen
Viel zu schön für den Tag
Wir sind wie Eisblumen
Kalt und schwarz ist unsere Nacht
Eisblumen blühen in der Nacht

Eisblumen
Wir sind wie Eisblumen
Viel zu schön
Wir sind wie Eisblumen

Wir sind wie Eisblumen
Wir blühen in der Nacht
Wir sind wie Eisblumen
Viel zu schön
Wir sind wie Eisblumen
Kalt und schwarz ist unsere Nacht
Eisblumen blühen in der Nacht

So! Liebe Eisbblüten.. eure Nacht ist gekommen. Laut Labor braucht ihr 18 Stunden um zu zeigen was in euch steckt.. dass ihr blühen könnt. Blüht schön fleißig damit wir euch nach Hause holen können.

Zeit

Seit dem letzten Post sind mittlerweile einige Wochen Zeit ins Land gestrichen ohne, dass ich mich gemeldet habe... doch warum? Gab es nix zu berichten und erzählen? Nein daran lag es nicht. Es gab in den Wochen eigentlich viel zu erzählen. Aber ich brauchte Zeit...
-Zeit für mich
-Zeit für Herr Melle
-Zeit für meinen Job als Tante Melle
-Zeit für die PATENtante Melle
-Zeit um mich auf den vorläufig letzten Versuch vor zu bereiten
-Zeit um mich bei einem Projekt für mittelose Eltern ein zu bringen
-Zeit fürFreunde
-Zeit für Arztbesuche

Irgendwie war sehr viel los. Mir hat einfach dadurch die Zeit gefehlt zu bloggen. Ich habe es noch nicht mal geschafft euch von unserem Start zu berichten.. und nun sind wir quasie mittendrin.
1.US am 29.09. beim FA ergab, dass alles so aussah wie es aussehen sollte nach der Zoladex Spritze. Am 5.10. durfte ich dann mit dem Estrifam beginnen... tja und am 13.10. war US in der KIWU.
Natürlich war ich sehr aufgeregt. Immer wieder die selben Fragen und Ängste. Wie sieht es in der Gebärmutter aus? Ist die Gebärmutter bereit für den Versuch? Und zum Teufel... werden dieses mal Schwimmerchen da sein für die Befruchtung?
Nein! Befruchtet ist noch nicht. Frau Gebärmutter braucht noch etwas Zeit und somit sieht Herr Doc mich am Freitag nochmal wieder zum US. Aber wenn sie gut mitgearbeitet hat soll kommende Woche Montag die Befruchtung stattfinden. *hoffentlich* Herr Melle darf Montag "abgeben" und wenn sie genügend Schwimmerchen finden werden die Eiszellen aufgetaut. Der Doc hat extra in unser Gegenwart unten im Labor angerufen und genaue Anweisung gegeben.

Gefühlsmäßig bin ich hin und her gerissen. Aber natürlich gehen wir vom Besten aus.
Herr Melle wäre sogar bereit noch eine TESE über sich ergehen zu lassen. Ich war baff und überrumpelt. Doch der Doc will es erst einmal so probieren. Es gibt Dinge die für eine TESE sprechen würden.. doch genauso viele die dagegen sprechen würde. Wie so oft eine schwere Entscheidung wo wir auf die Erfahrung und Empfehlung vom Doc vertrauen müssen.
Montag soll es also ernst werden.... das werden nervenaufreibende Stunden.. wenn doch nur schon Montag vorbei wäre!