Immer wieder plagt mich die Frage nach dem "WARUM?!".
Warum musste unser Lucas sterben?
Warum konnte ich ihn nicht retten?
Warum habe ich nichts gemerkt?
Warum haben wir uns fürs warten entschieden und nicht für einen Kaiserschnitt? Hätten wir mit einem Kaiserschnitt ihn retten können? Wie ich darauf komme? Bei Facebook hatte vor ein paar Tagen jemand gepostet, dass desen Kind zwar ein paar Tage "reifer" als Lucas... aber trotzdem leichter und kleiner als Lucas überlebt hat. Hätten wir vielleicht lügen sollen was die Schwangerschaftswochen anging?
Nur dann kommen alle an und sagen, dass er so wenigstens friedlich eingeschlafen ist. Lucas so wenigstens kein Schmerz erfahren musste und sich nicht gequält hat. Eigentlich sollte mich das trösten. Doch tut es dies nicht wirklich. Der Herzschmerz ist einfach zu groß! Innerlich ist da eine große Leer... aber genauso viel Hezschmerz eben. Ich vermisse den Kleinen einfach sehr!
Die Beisetzung war gut gemacht. Lucas hat einen würdigen Abschied bekommen. Das "planen" der Beisetzung war schwer, aber sicherlich notwendig um an der Trauerbewältigung arbeiten zu können. Die Trauerrednerin hat schöne Worte gefunden... wenn man das in dieser Situation sagen kann.
Wir haben Lucas ein paar Ballons mit kleinen Gedichten in den Himmel geschickt.
An Lucas seinem Grab standen wirklich nur die wichtigsten Menschen. Alle die Anteil an Lucas seinem Da-sein hatten. Einige haben wir ausgeschlossen, da wir kein geheucheltes Mitleid oder Trauer hören/sehen wollten. Die Menschen die uns vorne herum sagten, wie sie sich für uns freuen würden... sie kein Problem mit der Entstehen von Lucas hätten, weil er eben unser Sohn sei... dann aber hinterrücks drüber geredet haben. Sich feige an Leute gewendet haben die mit der ganzen Sache nix zu tun haben. Leute die wir noch nicht mal kennen. Solche Leute haben nix zu suchen an unser Seite... sie haben nix am Grab unseres geliebten Sohnes zu suchen. Lucas war, ist und bleibt UNSER SOHN! Ganz einfach!
Da diese Leute hier auch heimlich mitlesen, sind wir am überlegen wie es mit dem Blog weitergehen soll. Ich will nicht, dass diese Menschen überhaupt noch eine Rolle in und an unserem Leben und Kinderwunsch haben. Leider ist es so, dass man hier keine Beiträge mit Passwort versehen kann. Doch hat es mir imemer gut getan mich hier befreien zu können. Darum ging es eben immer...
Mit der Zeit werden wir sicherlich eine "Lösung" dafür finden.
Ich weiß gar nicht mehr ob ich im letzten Post schon erwähnt hatte, wie schwer es uns die lieben deutschen Behörden gemacht haben?!
Anfangs mussten wir es hinnehmen, dass Lucas nicht seine letzte Ruhe hier im Ort auf dem Freidhof finden wird. Das war ganz schlimm für mich. Zumal der halbe Freidhof leer ist. Ja sie haben ihre Richtlinien... ihr zig Paragraphen usw. aber wenn es einem schon so schlecht geht fühlt man sich erst recht alleine gelassen... und verletzt mit solchen Aussagen. Weiter ging es dann damit, dass wir Lucas gerne im Stammbuch eintragen lassen wollten. Wir mit Stammbuch also zur Stadt hin und bekamen dann eine vorläufige Abfuhr. Der erneute Schlag ins Gesicht saß! Ich saß mit Tränen in den Augen vor dem Mitarbeiter... wir erklärten ihm von der Reglung, dass jedes Sternekind egal wie klein oder schwer eingetragen werden kann. Es für uns ein wichtiges Dokument sei. Es beweißt doch erst Recht, dass es Lucas gab. Er sollte als das eingetragen werden was er für uns ist. UNSER SOHN!
Aussage des Mitarbeiters war, dass wir ein Sonderfall wären...weil Lucas zum einen eben in Dänemark zur Welt kam. Wir überliesen dem Mitarbeiter die dänischen Papiere damit er sich schlau machen konnte und dann kam auf der Beerdigung der Anruf, dass man uns dieses Dokument ausstellen würde. Nachdem ich dieses Dokument in der Hand hielt, gab es mir ein "gutes" Gefühl. Lucas ist zu seinem Recht gekommen als unser Sohn geführt zu werden. Für alle Sternenelten ist dies ganz wichtig. Danke der Familie M. die diese Reglung erkämpft haben!
An dieser Stelle ein Zitat vom Kleinen Prinzen was ein Teil der Trauerrede war.
"Du wirst in der Nacht die Sterne anschauen. Mein Zuhause ist zu klein, um dir zeigen zu können, wo es liegt. Es ist besser so. Mein Stern wird für dich einer der Sterne sein. Dann wirst du alle Sterne gern anschauen... Alle werden sie deine Freunde sein."