Donnerstag, 27. Februar 2014

Ich dachte....

Eigendlich dachte ich, dass ich alles was die Fehlgeburten angeht gut verarbeitet habe... doch heute war ich wieder an dem Punkt wo ich in Tränen ausbrach. Wie es dazu kam? Tja von der kleinen Madam war die Mama zu Besuch. Ich habe ihr Karnevalskostüm eben mal schnell genäht.... nicht schön aber selten würde ich sagen. Wärend des nähens haben wir uns natürlich gut unterhalten. Über wirklich alles.... über die ICSI's, die Untersuchungen, das Embryonenschutzgesetzt, die Hoffnungen, das Geld, Embryonenspende und auch über die Fehlgeburten  mit der anschließenden Ausschabung und Genuntersuchung. Ich merkte plötzlich beim reden diesen Klos im Hals... diesen Schmerz im Herzen... und auch das Gefühl von Sehnsucht. Den von uns gegebenen Namen aus zu sprechen ließen die Tränen laufen. Jetzt bin ich wieder an dem Punkt angekommen den meine Hebamme damals mit der Wunde bzw Narbe verglichen hat.
Wunden heilen ab... gehen immer mal wieder auf und dann wird es zur Narbe die einen immer wieder an das Erlebte erinnert. Eine Narbe die einen immer wieder nachdenklich und traurig werden lässt. Eine Narbe mit der man lernt mit der Zeit zu leben.
Das damit leben habe ich gerlernt. Die meiste Zeit geht es mir auch echt gut. Die meiste Zeit kann ich über alles auch offen und ehrlich reden. Doch geht es um unseren Sternen-Sohn breche ich in Tränen aus ab einen gewissen Punkt. Die Ausschabung war die Hölle. Zu vergleichen wie eine Kuh die zur Schlachtbank geführt wurde. Wie sie damals mit mir in der Klinik umgegangen sind war alles andere als einfühlsam.
Warum tut das einem immer wieder so im Herzen weh? Das Glückskind fehlt mir!
Oh man... vielleicht liegt es auch einbisschen daran, dass wir vor 3 Jahren das positiv bekommen haben. Am 25.2.2011 dachte ich noch "Das war es!" Da hatte ich vorzeitige Blutungen.. die plötzlich wieder weg waren. Und kurz danach bekam ich das positiv von der KIWU. So lange ist es schon wieder her!
Das einzigste was uns geblieben sind, sind die Erinnungen... die Ultraschallbilder, der Mutterpass, der Schwangerschaftstest, die Kiste mit den Geschenken für meinen Mann und Bilder von der Beisetzung auf dem Grabfeld.

Mit den Sachen und einem positiven Clear-Blue überraschte ich meinen Mann am 28.2.2011 auf dem Firmenparkplatz. Man hat er da komisch aus der Wäsche geschaut. 
Damals war ich mir auch sowas von sicher, dass es ein Junge werden würde. *schnief* Mein Bauchgefühl hatte recht.

 

1 Kommentar:

  1. Ich kann dazu nicht viel Tröstendes schreiben, außer vielleicht: Lass deine Flügel nicht hängen!
    Niemand verdient solch schlimme Erlebnisse, aber sie machen dich zu dem Menschen, der du heute, am 27.02.2014 bist.
    Natürlich kann jeder von uns auf all das Negative im Leben verzichten, aber du bist genau DIE MELLE, die als sehr liebenswürdig und kinderlieb in ihrem Blog dem Leser erscheint und zwar nicht wegen deiner schlimmen Erlebnisse, sondern weil du sie ausgehalten und getragen hast. Stark.
    Und deswegen gehört auch das stellenweise Traurig sein einfach zu dir. Weil du es bist!

    Liebe Grüße und viele Herzmoleküle

    Penny

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