Freitag, 24. Januar 2014

Vitrifizierung

Heute gibt es mal ein kleinen Ausflug ins Labor bzw. ein paar Infos was gerade unsere Eizellen durchmachen.smilie_happy_014.gif 

Vitrifikation

Es ist eine Methode um unbefruchtet oder im Vorkern befindente Eizelen oder Embryone zu kryokonservieren. Sie also "einzufrieren" und haltbar zu machen.
Die Zellen werden bei diesen Verfahren sehr schnell eingefrohren. Die Ärzte nennen es auch Schockgefrieren.
Bevorzugt wird die Vitrifikation für unbefruchtete Eizellen und Blastos genutzt.
Bei dem Verfahren wird zu den Zellen bestimmte Lösungen (Gefriermittel) gegeben die das Wasser entziehen. Dadurch wird die Eiskristallbildung verhindert. Die Gefrierschutzmittel sind übrigens die gleichen, die man auch der Kühlflüssigkeit im Autokühler beimischt. Was ganz wichtig ist, da die Eiskristalle die Zellen zerstören würden. Die Zellen erstarren in einem glasartigen Zustand. Von +20°C bis -196°C in einem Bruchteil einer Sekunde werden die Zellen schockgefrostet.
Gesamtprozess dauert ca. 30 – 60 Minuten, je nach Eizell-Anzahl. Bei der herkömmlichen Kryokonservierung werden die Zellen von +20°C bis -196°C in ca. 120 Minuten gefrostet.
Beim auftauen muss es ultraschnell gehen, damit während des Auftauprozesses keine Rekristallisation stattfinden kann.  Die Gefrierschutzmittel müssen innerhalb des Auftauprozesses sehr schnell wieder aus der Zelle entfernt werden, weil sie in hoher Konzentration toxisch sind. Deshalb werden die Zellen in eine warme, konzentrierte Zuckerlösung schnell getaucht.
Die Schwangerschaftsrate in so einem Kryozyklus ist fast genauso hoch wie bei dem Punktionszyklus. Angegeben wird ein Prozentwert von ungefähr 38,8% pro Kryotransfer.
Was für die Vitrifikation spricht ist die hohe Auftaurate. Einige Kliniken geben Werte zwischen 90 und 98% an. Außerdem sollen die vertifizierten Zellen den selben "Gesundheitszustand" nach dem auftauen haben wie vorher. Eine Qualitätsminderung sollte nicht auftreten.
Nachteil der Methode für das Labor ist, dass sie nicht so schnell einfrieren können. Also jede Zelle wird einzelnt und nicht wie beim normalen kryokonservieren in Gruppen eingefrohren.
Pauschal kann man nix zu den Kosten für das Vitrifizieren sagen. Zum einen kommt es auf die Klinik an was für eine Pauschale berechnet wird und wie lange man die Zellen "lagern" lässt. Es gibt Kliniken die nehmen 150€ für die Methode und ca. 300€ für ein Jahr "lagern". Bei uns wird mit 250€ fürs vitrifizieren und 190€ für ein halbes Jahr bzw. 360€ für ein Jahr "lagern" gerechnet.

Soviel aus dem Labor, den Statistiken, Fakten usw.!
Hoffe meine Eizellen sind nicht so kleine Frostbeulen wie ich!? Nicht, dass sie sich noch einen Schnupfen bei den fiesen Minus Graden holen!smilie_happy_010.gif

5 Kommentare:

  1. Wow, das wusste ich alles so gar nicht! Interessant! Erzählt dir das alles deine KIWU-Klinik?? Wenn ja, dann merke ich echt bei was für einer Nichtsnutzen Ärztin ich war! Ich meine man hat das ganze schon auch mal bei google gefunden, aber welche Unterschiede es da gab wusste ich nicht! Zudem hat es ja bei uns gar keins geschafft, was nicht gerade fürs Labor spricht!

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  2. Hi Tulba!

    Unser KIWU hat nur zu uns gemeint, dass die Eizellen vitrifiziert werden weil es schonender ist. Bei der herkömmlichen Methode würden viele Eizellen wegen den Eiskristalle kaputt gehen. Ich denke, dass der Doc uns sicherlich in einer anderen Situation noch mehr Infos gegeben hätte. Den Rest meiner Informationen habe ich mir selbst zusammen gesucht. Ich wollte mehr zu dem Thema wissen... schließlich muss ich wissen was mit meinen Eizellen passiert ist und was ggf. beim Auftauen auf uns zu kommen könnte. Jetzt wo ich weiß, dass es die schonenste Methode für meine Eizellen war geht es mir besser.

    Aber du hast Recht! Es gibt große Unterschiede bei den KIWU's und Laboren. Unsere 1.KIWU war ne Kathastrophe. Infos? Gab es nicht. Musste mir alles aus dem Internet selbst heraussuchen oder andere Betroffene im Forum befragen. Auftaurate in dem Zentrum?! Grottenschlecht... und dann noch dumme Sprüche klopfen von wegen, dass es nicht schlimm sei weil nur ein Embryo aufgewacht war. :-( Es gab damals viele Diskussionen bis man uns bei einem erneuten Versuch die Kryokosten erlassen wollte. Sprach also nicht umbedingt positiv für die KIWU und das Labor.
    Wenn ich jetzt unsere KIWU sehe was die sich ins Zeug gelegt haben vor 14 Tagen bei der PU! Was die nicht aufgefahren haben um doch noch lebendige Schwimmerchen zu finden. Das war der absolute Wahnsinn. Oder, dass unsere KIWU uns nun hilft, dass die Eizellen doch noch ihre Chance bekommen.

    Morgen habt ihr doch den Termin in der neuen KIWU... oder vertue ich mich da?

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  3. Ja da habt ihr echt eine gute KIWU gefunden... Top!!

    Ja genau hatten heute unseren Termin, ja also die KIWU scheint echt gut zu sein... eben endlich mal NUR Leute mit unserem Problem, nicht wie in der Schweiz wo wir von einer normalen Frauenärztin behandelt wurden. Sie hatte das wohl zwar auch früher in Zentren gemacht, aber allgemein ist das System in Genf so. Es gibt keine reinen KIWU! :(

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    1. Ich denke es macht schon eine großen Unterschied ob man von einem Doc in einer richtigen KIWU behandelt wird oder von einem "normalen" Frauenarzt. Mein Frauenarzt z.B. hat zeitweiße Kinderwunschbehandlungen mitgemacht... doch eben seit Jahren nicht mehr so praktiziert und deshalb schickt er zu den Fachleuten die eben nichts anders als dies den ganzen lieben langen Tag machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Ärzte nur für die normale Vorsorge oder eben bei einer Schwangerschaft hilfreich sind.
      Es freud mich zu lesen, dass ihr von der neuen KIWU einen so guten Eindruck bekommen habt. Wenn das Bauchgefühl stimmt und ihr euch wohlfühlt wird es die richtige Klinik sein.
      Jetzt gehe ich eben mal auf deinen Blog schauen was du von dem Termin genau berichtest...

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  4. Hallo, unsere Ärztin war auch eher zurueckhaltender in bezug auf Information, danke fuer die Info! Wir hatten uns auch mal so ein Fertilitätsüberwachungsgerät uns geleistet, das war durchaus zweckdienlich. Gruesse, Alex

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