Tränen trocknen und dann gehts weiter!

Die letzten Tage habe ich viel geweint, war verzeifelt...wütend... habe gegrübelt und mit mir selbst gehardert. Habe mir selbst die Schuld gegeben, dass es nicht geklappt hat... habe meinen Körper verflucht. Die Gedanken sind eine sehr steile und wilde Achterbahn gefahren. Mal froh, dass es wenigstens nicht in einer erneuten Fehlgeburt geendet ist und dann einfach nur enttäuscht, weil es nicht geklappt hat. Man sieht seine Fälle davon schwimmen und muss sich damit beschäftigen wie ein mögliches Leben ohne Kind aussehen könnte. Ich habe mich wieder versucht an Plan B und C auseinander zu setzen. Wobei mir dieser Gedanke noch nicht ganz zu sagt. Ich saß heulend vor meinem Mann... weil ich will ja mit IHM ein Kind haben und nicht ein fremdes. Habe Angst ein fremdes Kind nicht annehmen zu können. Wer weiß aus was für einer Familie dieses Kind stammt? Was dieses Wesen schon durch hat? Vorallem wäre bei einem Adoptionsverfahren noch nicht mal sicher ob wir je ein Kind bekommen würden.... und wenn möchte man ja am liebsten ein Baby haben. Da würde man sicherlich schneller ne Bindung zu bekommen. So ein kleines Wesen hat sicherlich noch nicht ganz so viele schlechte Erfahrungen gemacht. Aber ein Baby wollen fast alle die adoptieren. Tja und dann kam der Gedanke, dass wir uns vielleicht doch mal mit der Pflgeelternsache auseinander setzen sollten. Es gibt laut unserem Jungendamt einige Kinder die auf einen Pflegeplatz warten... Kinder die sich auf liebevolle "Eltern auf Zeit" freuen würden. Sicherlich haben diese Kinder es verdient ne Weile geliebt und versorgt zu werden. Doch dann ist da wieder dieses Gefühl, dass man sein volles Herz diesem Kind schenkt. Es soll sich schließlich wohlfühlen... gut aufgehoben und willkommen fühlen. Es wäre ein Familienmitglied auf Zeit. Und was ist wenn das Kind wieder zu seinen leiblichen Eltern muss? Wie würden Treffen mit den leiblichen Eltern ablaufen? Ich müsste mir sicherlich hin und wieder auf die Zunge beissen damit ich nichts falsches sage... ich den Eltern keine Vorhaltung mache, weil sie ggf. ihr(e) Kind(er) nicht wertgeschätzt haben. Dieses Recht darf ich mir allerdings nicht herausnehmen. Ich darf nicht urteilen darüber.
Am liebsten würde ich jetzt meine Gefühle abschalten. Meinen Mann gegenüber habe ich ein fürchterlich schlechtes Gewissen gegenüber. Ich weiß! Absoluter Blödsinn. Ich hätte nichts ändern können an der Situation. Aber denoch fühle ich mich schlecht deshalb. Bin halt ein absolutes Mängelexemplar.
Mein Mann sagt die ganze Zeit, dass er mich denoch liebt. Das er mich ja nicht zum Kinder bekommen ausgesucht hat sondern wegen mir.... und dass wir es irgendwann schon schaffen werden. Ums Geld soll ich mir nicht als Gedanken machen. Leichter gesagt als getan. Wir haben für den Kinderwunsch schon weit aus mehr ausgegeben als wir ursprünglich wollten. Beim Start der Behandlung haben wir gesagt, dass wir die 3 bezuschussten Versuche machen würden... ggf. noch einen als Selbstzahler und dann wäre Schluss. Jetzt hatten wir schon 5 Frischversuche und einen Kryoversuch. Ich habe Angst/Sorgen, dass wir uns verrennen könnten... dass wir auf andere Dinge verzichten und dann denoch ohne unser Wunschkind dastehen könnten. Oder wir traurigerweiße feststellen müssen, dass wir auch noch die Chance auf Adioption oder Pflege vertan haben?! Ich will den Kopf einfach absetellen. Habe vom vielen denken und grübeln Kopfschmerzen. Die Osteopathin würde sicherlich auch sagen, dass ich wieder loslassen soll... ich nicht als drüber nachdenken soll und meine Kopfhaut dadruch sehr angespannt ist.
Mein Mann würde überall mit mir hinfahren damit wir unseren gemeinsamen Wunsch erfüllt bekommen. Ach man! Hoffen wir das unsere Eisbärchen das auftauen überleben und darunter unser Wunschkind ist. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt.

Immerhin habe ich heute Abend das Telefonat mit unserem Doc. Habe schon einen kleinen Fragenkatalog erstellt.
- Wie läuft der Kryo-Versuch ab?
 * stimulierter Zyklus?
 * nur aufbauen der Gebärmutterschleimhaut?
Was ist halt "Erfolgsversprechender"? Vom Kopf her würde ich ja sagen, dass man stimulieren sollte und dann eben Eisprung auslösen. So würden wir einem natürlichem Zyklus am nähersten kommen. Wäre zwar finanziell wieder etwas teurer. Aber was solls?!
- Was soll ich bis zur Kryo nehmen?
 * Pille? (freu mich schon auf die Nebenwirkungen)
 * Progynova? ( scheiß teures Zeug)
 * Homöopathie? (dauert aber meist 3 Monate und länger bis man ne Wirkung merkt)
 * nichts machen? (was eigendlich wegen dem PCO nicht geht)
- Was hält er von unserem Plan von der Testosteron-Therapie?
- Was hält er von Tribulus Terrestris? (ist was homöopatisches für den Mann was sich positiv aufs Testosteron und somit aufs Spermiogramm auswirkt)

Mehr ist mir ersteinmal nicht eingefallen. Gestern kam mal die Frage bei mir auf "Warum willst du eigendlich jetzt schon mit dem Doc reden?"